Macht ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von Führungskräften. Doch zu selten wird sie offen angesprochen. Macht gilt als böse und unanständig. Durch diese Tabuisierung treten die negativen Folgen der Macht in den Vordergrund, ihr positives Potenzial bleibt auf der Strecke. Die prosozialen Seiten der Macht beleuchtet die Leadership-Expertin Andrea Kleinhuber in diesem Artikel ebenso wie Ansätze, um als Führungskraft den eigenen Machtgebrauch zu reflektieren und bewusst zu gestalten.
Macht spielt eine wichtige Rolle im Unternehmen, wird aber tabuisiert.
Macht ist überall. Und doch wird kaum darüber gesprochen. Von der Schule an lernen wir, Machtdynamiken zu lesen und uns ihnen anzupassen. Ob Familie oder Arbeit: Wo Interessen aufeinanderprallen, gibt es soziale Dynamiken, die regeln, wer sich durchsetzt. Doch weder in der Schule noch im Beruf lernen wir, wie man sich vor Machtmissbrauch schützt und wie man Macht positiv gestaltet. Dabei ist Letzteres eine enorm wichtige Kompetenz – vor allem für Führungskräfte.
Macht ist die Fähigkeit, auf das Denken und Handeln von anderen einzuwirken. Überall, wo es Zusammenarbeit gibt, gibt es Macht. Meist verbindet man Macht mit etwas Bösem. Daher wird so selten offen über Macht gesprochen. Auch aktuelle Leadership-Kurse oder -Bücher schweigen dazu. Doch jede Führungskraft übt Macht aus. Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass Unternehmen nur nach Sachlogik funktionieren und...
Andrea Kleinhuber ist Leiterin der Führungsentwicklung am Universitätsspital Basel, Trainerin, Coachin und Prozessbegleiterin.
Kommentar abgeben