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KI als Denkmodell

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KI als Denkmodell

Petersberger Gespräche,

5 Minuten Lesezeit
3 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Künstliche Intelligenz kann nicht denken. Sie tut nur so.


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Eloquent

Rezension

Denken ist ein Sinn und insofern an den menschlichen Körper gebunden. Künstliche Intelligenz kann deshalb nicht denken – so die provokante These von Markus Gabriel. Er erläutert sie schlüssig und mit zahlreichen Querverweisen auf historische und aktuelle philosophische Denkrichtungen. Zugleich führt er aus, was KI stattdessen ausmacht und welchen Zweck sie erfüllen kann. Prägnante Beispiele veranschaulichen seine Argumente. Ein unterhaltsamer Vortrag für alle, die sich schon immer gefragt haben, wie es genau um die Intelligenz der Maschinen bestellt ist.

Zusammenfassung

Die Definition künstlicher Intelligenz basiert auf der Vorstellung, dass sich Denken mit dem Anschein von Denken gleichsetzen lässt.

Die bis heute grundlegende Definition von künstlicher Intelligenz lieferte Alan Turing in seinem berühmten Aufsatz Computing Machinery and Intelligence. Darin vertritt Turing die These, dass Intelligenz mithilfe eines „imitation game“ gemessen werden könne. Zu diesem Zweck konstruierte er folgendes Experiment, das später als Turing-Test weltberühmt wurde: Eine Maschine gilt dann als intelligent, wenn sie mit einem Menschen ein Gespräch führen kann, ohne dass der Mensch bemerkt, dass er mit einem Computer spricht. Turing setzt damit den Anschein von Intelligenz der Intelligenz gleich.

Die gleiche Überzeugung liegt dem Funktionalismus zugrunde, der davon ausgeht, dass man dann von Denken sprechen kann, wenn kein Unterschied zum Denken des Menschen besteht. Das bereitet Annahmen wie der Substratabhängigkeit oder multiplen Realisierbarkeit...

Über den Redner

Markus Gabriel ist Professor für Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.


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