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Kluge Gefühle

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Kluge Gefühle

Warum Angst, Wut und Liebe rationaler sind, als wir denken

DuMont,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Der Bauch hat meistens recht. Aber nicht immer.


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Wissenschaftsbasiert
  • Augenöffner
  • Hintergrund

Rezension

Will Eyal Winter Unternehmenskapitänen beweisen, dass sie mit den primitiven Instinkten von Höhlenbewohnern durchs Büro rennen? Oder will er unverbesserliche Romantiker von der Logik hinter der Liebe überzeugen? Der israelische Ökonom trumpft mit Neurologie, Evolutions- und Spieltheorie auf, um scheinbar banale Alltagssituationen zu erklären, springt von den großen Brandherden der Welt in die Schaltzentralen der Wirtschaft und wieder zurück. Wir erfahren, warum wir rot werden und warum sich Geiseln in ihre Entführer verlieben, warum Israelis und Palästinenser aneinander vorbeireden und Juden Adolf Hitler zujubelten, warum Teamprämien mehr bewirken als individuelle Anreize und warum viele Start-up-Gründer ihr Studium an den Nagel hängen. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die das merkwürdige Wesen Mensch – und sich selbst – besser verstehen wollen.

Zusammenfassung

Was ist vernünftig? Was ist emotional?

Vernünftig oder rational ist, was uns einen Nutzen oder Vorteil bringt. Evolutionär gesehen: was unsere Überlebensfähigkeit erhöht. Wenn wir nachdenken, rechnen wir uns diesen Vorteil aus. Emotionen hingegen entstehen unwillkürlich. Man unterscheidet autonome Emotionen wie Angst oder Trauer, die nur uns selbst betreffen, von sozialen Emotionen wie Neid, Wut, Hass oder Mitgefühl, die sich auf andere beziehen. Soziale Emotionen spielen beispielsweise bei Konflikten eine Rolle: Je konsequenter wir anderen signalisieren, dass wir vor Opfern nicht zurückschrecken, desto eher gewinnen wir. Beim sogenannten Stockholm-Syndrom solidarisieren sich Geiseln mit ihren Geiselnehmern. Manchmal verlieben sie sich sogar. Auch schikanöse Vorgesetzte oder gewalttätige Ehemänner werden oft von ihren Opfern in Schutz genommen. Ein ähnliches Phänomen kennen wir aus dem Good-Cop-Bad-Cop-Spiel: Nach den Gemeinheiten des „bösen Bullen“ erzeugen kleine nette Gesten des „guten Bullen“ beim Verhörten so starke positive Gefühle, dass er gesteht – er misst den kleinen Nettigkeiten ein überdimensionales emotionales Gewicht zu.

Auch beim Pokern geht es ...

Über den Autor

Eyal Winter ist Ökonom und leitet das Zentrum für Rationalität an der Hebräischen Universität in Jerusalem.


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