Rezension
Was hat der hochbezahlte Programmierer im Silicon Valley mit der bitterarmen indischen Straßenverkäuferin gemein? Beide leiden unter Knappheit – dem einen fehlt Zeit, der anderen Geld. Sendhil Mullainathan und Eldar Shafir, ein Ökonom und ein Psychologe, haben eine universelle Theorie der Knappheit entworfen, um, wie sie sagen, eine „Brücke des Mitgefühls“ zu schlagen: Der Frage nach dem spektakulären Versagen der Entwicklungshilfe stellen sie Erkenntnisse über inkonsequente Erziehungsmethoden gestresster Wohlstandseltern gegenüber. Knappheit in jeder Form macht dumm, kurzsichtig und reizbar, das belegt das Buch mithilfe einer Überfülle von Skizzen, Anekdoten und Versuchsberichten. Daneben gibt es paternalistisch angehauchte Ratschläge zur Mangelverwaltung. Was freilich nicht hinterfragt wird, ist deren Fundament: ein Wirtschaftssystem, das die Menschheit in wenige Überfluss-Gewinner und viele Knappheits-Verlierer teilt. getAbstract empfiehlt das anschaulich und unterhaltsam geschriebene Buch allen, die neue Antworten auf uralte Probleme suchen.
Zusammenfassung
Über die Autoren
Sendhil Mullainathan ist Professor für Ökonomie an der Harvard University mit Schwerpunkt auf Verhaltens- und Entwicklungsökonomie. Eldar Shafir ist Professor für Psychologie und Public Affairs an der Princeton University und forscht vor allem über kognitive Prozesse sowie Urteils- und Entscheidungsfindung.
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