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König Heinrich IV., Teil 2
Buch

König Heinrich IV., Teil 2

London, 1600
Diese Ausgabe: Reclam, 2013 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Drama
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Vom Saufbruder zum Thronfolger

König Heinrich IV., Teil 2 zeigt den Weg des Prinzen Hal vom Zechkumpan einer Ganovenbande zum König von England. Die Läuterung des Thronfolgers steht im Zentrum des Stücks. Währenddessen saufen und raufen Hals ehemalige Kumpane, vor allem der Lebemann Falstaff, weiter, gewinnt sein Bruder eine Schlacht durch Betrug und stirbt sein schuldbeladener Vater, der zwar die Titel-, nicht aber die Hauptfigur ist. Das sprachliche Zentrum des Stücks liegt im Spannungsfeld nobler Phrasen und anzüglicher Bemerkungen. Falstaffs Welt ist unverhohlen körperlich, sexuell aufgeladen und einzig dem eigenen Vorteil gewidmet. Sie dient als Vergleich für die Welt des Adels, der trotz seinem Ehrenkodex als genauso egozentrisch und opportunistisch erkennbar wird. Der sprachliche Kontrast scheint die Gegensätzlichkeit der sozialen Ebenen anzuzeigen. Betrachtet man aber die Handlungen der Figuren, sieht man, dass Oben und Unten, Edelmann und Bürger nach den gleichen Prinzipien handeln. Das Stück ist höchst unterhaltsam: Über Falstaffs Dreistigkeit kann man heute noch genauso lachen wie zu Shakespeares Zeit.

Zusammenfassung

Nach der Schlacht ist vor der Schlacht

In der Schlacht von Shrewsbury kämpften die Heere des Königs gegen Rebellen. König Heinrich IV. siegte, doch gibt es auch anders lautende Gerüchte: Lord Bardolph bringt dem Grafen Northumberland die Nachricht, dass dessen Sohn Hotspur die königliche Armee geschlagen habe. Kurz darauf zerstören zwei Vertraute Northumberlands alle Hoffnung: Sein Sohn ist erschlagen, sein Bruder und seine Verbündeten sind gefangen. Es ist schon bald mit einem Angriff der königlichen Truppen auf Northumberland zu rechnen. Der Graf will sich sofort wappnen und den Kampf aufnehmen, doch Lord Bardolph und ein Bote hindern ihn daran, im Affekt zu handeln: Mit einem neuen Alliierten, dem Erzbischof von York, könne man die Rebellion auch religiös legitimieren und auf diese Weise stärken.

Auf einer Straße in London unterhält sich der Ritter Falstaff mit seinem Pagen. Falstaff macht sich über ihn lustig und verspottet Prinz Hal, der ihm den kleinen Pagen zur Seite gestellt hat. Zugleich muss er zur Kenntnis nehmen, dass man...

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


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