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König Lear
Buch

König Lear

London, 1608
Diese Ausgabe: dtv, 2002 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Tragödie
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Die Urgewalt des Bösen

König Lear ist von allen Tragödien Shakespeares die grausamste – so entsetzlich sind die dargestellten Ereignisse, dass das Stück mehr als 150 Jahre lang lediglich in Softversionen gespielt wurde. Nicht nur, dass jemandem auf offener Szene die Augen ausgedrückt werden: Shakespeare gewährt dem Zuschauer auch keine Pause, keine einleuchtende Erklärung und keinen Trost in der sprachgewaltigen Darstellung eines übermächtigen Schmerzes, der König Lear erst den Verstand und schließlich das Leben kostet – und nicht nur ihn. Bei alledem geht es nicht so sehr um psychologisch glaubwürdige Motive, sondern vielmehr um das Böse als Urgewalt, als fatale Fehleinrichtung der Welt. Wenn die Übeltäter sich schließlich in ihren Intrigen verheddern, bringen sie auch alle Guten zu Fall. Der Wahnsinn gewährt hierbei tiefere Einblicke ins menschliche Dasein als die Vernunft, und der Mensch ist da am menschlichsten, wo er wie der König erkennt, dass er nichts als ein Tier auf zwei Beinen ist.

Zusammenfassung

Ein König verteilt sein Reich

Der König von Britannien, Lear, ist alt geworden und will die Regierungsverantwortung abgeben. Dazu hat er das Reich gedrittelt, um jeder seiner drei Töchter samt Ehemann einen Teil zu geben. Regan ist mit dem Herzog von Cornwall vermählt, Goneril mit dem Herzog von Albany. Nur die Jüngste, Cordelia, ist noch nicht verheiratet. Der König von Frankreich und der Herzog von Burgund haben um ihre Hand angehalten. Nun, da alle in Lears Palast versammelt sind, soll Cordelia ihre Wahl verkünden. Zuerst aber fragt der König seine Töchter danach, wie sehr sie ihn lieben – die Antwort soll maßgeblich sein für seine Großzügigkeit. Goneril und Regan beschwören prompt wortreich ihre Vaterliebe. Lears Lieblingstochter Cordelia liebt ihren Vater auch, aber sie weigert sich, zu behaupten, dass nur diese Liebe Platz in ihrem Herzen habe. Sie will nicht heucheln und antwortet, ihre Liebe entspreche genau dem passenden Maß. Sollte sie heiraten, würde sie schließlich auch ihren Gatten lieben. Lear wird wütend und...

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


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