„Konflikte sind okay! Sie zeigen uns auf, wo wir Entwicklungsbedarf haben!“ Wenn das die Devise eines Unternehmens ist, ist schon viel gewonnen. Denn Organisationen ohne Konflikte gibt es nicht. Besser also, sie gehen konstruktiv mit Konflikten um und stärken die Konfliktfähigkeit der Mitarbeitenden. Wie das gelingt, erläutert dieses Buch, aus dem viel Erfahrung im Umgang mit Konfliktlösung spricht. Für alle, die im Konfliktfall souveräner und systematischer agieren wollen, bietet es einen guten Einstieg.
In der westlichen Welt herrscht eine Schuldkultur vor, sodass sich in Konflikten sofort die Schuldfrage stellt.
Konflikte sind allgegenwärtig. Sie können zwischen Menschen, Organisationen oder Staaten auftreten. Innere Konflikte spielen sich in uns selbst ab. Oft sehen wir nicht, welchen Wert Konflikte haben. Gut gelöste Konflikte stabilisieren Beziehungen, eine konstruktive Konfliktkultur im Unternehmen entlastet die Mitarbeitenden. Bleiben Konflikte hingegen ungelöst, wachsen sie immer weiter.
Konflikte haben viel mit der Kultur zu tun, in der wir leben. In der westlichen Welt herrscht eine Schuldkultur vor. Bei Katastrophen, Unfällen, Krisen oder Konflikten taucht verlässlich die Frage nach dem Schuldigen auf und der Ruf nach Konsequenzen wird laut. Ursache für diese Schuldfixierung ist zum einen die christliche Prägung in westlichen Ländern. In der Kirche sind Erbsünde, Schuld und Sühne zentrale Themen. Zum anderen nährt die Dominanz des Rechtswesens in unserer Gesellschaft die Schuldkultur. Sowohl im Arbeits- als auch im Privatleben tendieren wir verstärkt dazu, Konflikte vor Gericht auszutragen. Dort soll sich klären, wer der Schuldige ist.
Anders als die...
Elisabeth Burghofer ist Trainerin, Beraterin und Mediatorin. Sie unterstützt Unternehmen und Organisationen im Konflikt- und Krisenmanagement, bei der Personal- und Organisationsentwicklung.
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