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Kopf hoch, Deutschland
Buch

Kopf hoch, Deutschland

Optimistische Geschichten aus einer verzagten Republik

Blessing, 2005 Mehr


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Eloquent
  • Inspirierend

Rezension

Es gibt Bücher, die liest man ohne aufzuhören. Kopf hoch, Deutschland gehört dazu, nicht nur, weil der Schreibstil einem das Herz aufgehen läst, sondern auch, weil es dem Autor von Anfang an gelingt, derart viel Optimismus und Zuversicht zu vermitteln, dass es schon fast unheimlich ist. Zunächst zeichnet er zwar das Bild der verzagten Republik - schön ironisch und schonungslos offen, sodass dem Leser schon nach wenigen Seiten klar ist, wie lächerlich sich die Deutschen mit ihrem landesweit praktizierten Jammern und Meckern machen, weil sie sich dabei nur selbst blockieren. Die folgenden „Optimistischen Geschichten“ stellen dann Menschen und ihre Visionen - ob schon erreicht oder noch im Aufbau - vor, und immer wieder wird deutlich, dass diese Menschen der Mehrheit der Jammerlappen zwei Dinge voraus haben: ihre positive Grundeinstellung und ihren starken Willen. getAbstract empfiehlt dieses Buch jedem deutschen Bürger und speziell Schulabgängern und Studierenden als Pflichtlektüre, um sich gegen die allgegenwärtige „Alles-ist-Mist-Stimmung“ zu wappnen.

Zusammenfassung

Das Rosenthal-Experiment

Was macht den Erfolg eines Menschen aus? Veranlagung ist nicht alles, viel entscheidender ist offenbar, was seine Mitmenschen, speziell seine Vorgesetzten von ihm halten. Professor Robert Rosenthal von der Harvard Universität hat das schon 1964 in einem Experiment an der Oak School in San Francisco eindruckvoll bewiesen: Nach dem Zufallsprinzip wählte er einige Schüler aus und behauptete vor deren Lehrern, diese Schüler seien besonders intelligent. Als er nach Monaten zum Kontrollbesuch eintraf, wiesen seine angeblichen Genies tatsächlich deutlich bessere Leistungen auf als deren Mitschüler, und zwar keineswegs, weil sie tatsächlich klüger waren, sondern weil die Lehrer sie dafür hielten und sie entsprechend behandelten. So einfach funktioniert die sich selbst erfüllende Prophezeiung: Je mehr Lob, umso mehr Leistung, umso mehr Anerkennung, umso mehr Leistung, umso mehr Lob ... Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist: Es funktioniert andersrum genauso.

Seit Jahren schon wird in Deutschland gejammert und genörgelt, die Zukunft scheint hier das Schlimmste, was einem passieren kann, niemand traut sich selbst etwas zu und den anderen schon...

Über den Autor

Hajo Schumacher, Jahrgang 1964, hat Journalistik, Politik und Psychologie studiert und später zehn Jahre für den Spiegel geschrieben; zuletzt war er Co-Leiter des Berliner Büros. Anschließend prägte er zwei Jahre lang als Chefredakteur das Gesicht der Zeitschrift Max, bevor er in die Selbstständigkeit wechselte. Heute ist Schumacher als freier Autor tätig.


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