Henning Schmidt-Semisch
Kriminalität als Risiko
Schadenmanagement zwischen Strafrecht und Versicherung
Gerling Akademie, 2002
Was ist drin?
Ein innovativer Ansatz mit brisanten Konsequenzen: Wenn es eine Pflichtversicherung gegen Kriminalität gibt, erübrigt sich dann die staatliche Strafverfolgung?
Rezension
Wer Opfer einer kriminellen Handlung wurde, will erstens entschädigt werden und zweitens den Täter bestraft sehen. Mit einer anderen Betrachtungsweise tut man sich einigermassen schwer, aber genau hier setzt der Autor an mit seinem Ansatz einer Kriminalitätsrisiko-Pflichtversicherung und einer "insurationistischen Kriminalpolitik". Es geht um die Frage, ob Kriminalität rein vom Risiko her gedacht werden kann, ob die Versicherungsbranche damit ein neues Arbeitsfeld bekommt und ob der Staat in der Folge weniger Strafen verordnen muss. Natürlich kann man sich heute bereits gegen alle Eventualitäten versichern, auch gegen kriminelle Handlungen - freiwillig, wohlgemerkt. Dieses Buch geht jedoch noch einen Schritt weiter, nämlich in Richtung Pflichtversicherung, und wirft die Frage auf, ob den Kriminalitätsopfern damit vielleicht sogar besser gedient wäre. getAbstract.com empfiehlt das Buch, das zahlreiche wissenschaftliche Anmerkungen und eine umfassende Bibliographie aufzuweisen hat, Kriminologen, Soziologen und Vertretern der Versicherungsbranche als äusserst interessanten Denkanstoss.
Zusammenfassung
Über den Autor
Dr. phil. Henning Schmidt-Semisch ist Dipl.-Kriminologe und Soziologe und arbeitet zurzeit am Bremer Institut für Drogenforschung. Seine Forschungsschwerpunkte sind neue Formen sozialer Kontrolle sowie Drogen- und Drogenpolitikforschung.
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