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Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens
Eine Rezension von

Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens


Philosophische Intelligenz entzaubert künstliche Intelligenz

von Hagen Rudolph

KI ist ein Instrument, aber kein Ersatz für Menschen. Gefahr geht nicht von KI selbst aus, sondern von den Profit- und Kontrollinteressen skrupelloser Anwender.

KI hat kein Herz

Auf der World Artificial Intelligence Conference 2019 in Shanghai trafen die prominenten Unternehmer Elon Musk (Tesla) und Jack Ma (Alibaba) in einem Podiumsgespräch aufeinander. Elon Musk behauptete, dass die Nischen, in denen wir Menschen den Computern überlegen sind, immer weiter schrumpfen und dass künstliche Intelligenz (KI) uns bald in jeder Hinsicht überholt haben wird. Jack Ma hielt dagegen, dass wir keine Angst vor Maschinen haben sollten: „Computer haben nur Chips. Menschen haben ein Herz. Es ist das Herz, aus dem Weisheit entspringt.“

KI hat einiges mit Intelligenz zu tun, aber kaum etwas mit Verstand und nicht entfernt mit Vernunft.Richard David Precht

Das Herz macht den Unterschied aus. Kann ein Computer glücklich sein? Kann ein Elektronenhirn Trauer verspüren? Hat ein Rechner Angst vorm Sterben? Auch wenn KI in Schach und Go inzwischen jeden Großmeister schlägt – was ihr fehlt, ist beispielsweise Emotionalität, stellt der Philosoph Richard David Precht in seinem Buch Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens fest. Menschen haben Emotionen. Emotionen leiten den Verstand und veranlassen uns überhaupt erst zum Handeln. Was bedeutet es, wenn wir erkennen, dass dort ein Baum steht? Nichts. Erst das Bedürfnis, in seinem Schatten zu sitzen oder einen Apfel zu pflücken, verleiht dem Erkennen einen Sinn und lässt uns aktiv werden. KI kann das nicht. Überhaupt sind ihre Daten allenfalls drittklassig. Da ist erstens die objektive Realität. Wir Menschen nehmen bloß einen Teil davon wahr – das ist unsere „Welt aus zweiter Hand“. Wiederum Ausschnitte davon wandeln wir in Bits, Bytes und Algorithmen um und speisen sie in Computer ein. KI ist also lediglich eine „Welt aus dritter Hand“, wie Precht sagt. Sie hat zwar erstaunliche Fähigkeiten, bleibt aber Menschenwerk. KI kennt keine Moral, keine Gemeinschaft, keine Anerkennung und keine Wertschätzung.


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    R. M. vor 2 Jahren
    Precht scheint einige der Wenigen zu sein, die an die KI mit kritischem Denken rangehen. Allerdings scheint der Autor deutlich über das Ziel hinauszuschießen und er wagt Prognosen, die sich schnell als überambitoniert herausstellen können.