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Licht im August
Buch

Licht im August

New York, 1932
Diese Ausgabe: Rowohlt, 2010 Mehr

Literatur­klassiker

  • Roman
  • Moderne

Worum es geht

Ein moderner Schauerroman

Licht im August spielt im tiefen Süden der USA. Das Leben der Kleinstadt Jefferson ist geprägt von Rassismus, Frauenverachtung und puritanischem Moralismus. Der Roman kreist um zwei Hauptfiguren: die schwangere Lena Grove, die sich zu Fuß aufmacht, um den Vater ihres Kindes zu suchen, und den Eigenbrötler Joe Christmas, auf dem das Gerücht lastet, er sei eigentlich gar kein Weißer, sondern afroamerikanischer Abstammung. Um diese zwei Figuren spinnt Faulkner ein komplexes Gewebe an Personen und Geschichten. Der Berührungspunkt beider Handlungsstränge ist ein grausamer Mord an einer alleinstehenden Frau am Rand der Stadt. Der ständige Wechsel der Erzählperspektive und der erzählten Zeit führt dazu, dass sich Zeit, Raum und Identität verflüssigen. Licht im August schafft eine faszinierende Balance zwischen modernistischem Formexperiment und realistischem Porträt der Lebenswelt des amerikanischen Südens.

Take-aways

  • Licht im August ist ein Meisterwerk der amerikanischen Moderne.
  • Inhalt: Die schwangere Lena Grove sucht den Vater ihres ungeborenen Kindes in Jefferson. Als sie ankommt, wird der Ort gerade durch einen Mord erschüttert. Der Mörder, Joe Christmas, ist ein mürrischer Eigenbrötler, der angeblich afroamerikanische Vorfahren hat. Christmas flieht vor der Polizei und wird schließlich umgebracht. Lena bringt ihr Kind zur Welt, doch der Kindsvater macht sich aus dem Staub.
  • Licht im August erschien 1932 und bedeutete für Faulkner den Durchbruch.

Über den Autor

William Faulkner (ursprünglich: Falkner) stammt aus einer der aristokratisch geprägten Gutsherrenfamilien des amerikanischen Südens. Er wird am 25. September 1897 in New Albany, Mississippi, geboren. Sein Urgroßvater väterlicherseits hat eine gewisse historische Rolle in Mississippi als Konföderierten-Offizier im amerikanischen Bürgerkrieg gespielt sowie als Stadtgründer, Initiator einer Eisenbahnlinie und als Verfasser mehrerer Romane. William Faulkner selbst beendet ein Literaturstudium ohne Abschluss und meldet sich im Ersten Weltkrieg als Pilot bei der kanadischen Luftwaffe, ohne jedoch zum Kriegseinsatz zu kommen. In den 1920er-Jahren arbeitet er in verschiedenen Berufen, schreibt und veröffentlicht erste Arbeiten (Gedichte und einen Kriegsroman). 1929 gelingt ihm der erste Bucherfolg: Sartoris ist ein Familienroman über den alten Süden vor dem Hintergrund der verfallenden Südstaatengesellschaft, behandelt also ein ähnliches Thema wie Schall und Wahn (The Sound and the Fury), das im selben Jahr erscheint. Von 1932 an bis in die 1950er-Jahre arbeitet Faulkner in Hollywood als Drehbuchautor für alle großen Studios; unter anderem stammen die Skripte für zwei berühmte Filme unter der Regie von Howard Hawks aus seiner Feder: Tote schlafen fest (The Big Sleep, 1946) nach Raymond Chandler sowie Haben und Nichthaben (To Have and Have Not, 1944) nach Ernest Hemingway. Faulkner heiratet zweimal, hat mehrere Geliebte und ist beinahe zeitlebens berühmt für seinen übermäßigen Alkoholkonsum. 1949 wird ihm der Literaturnobelpreis verliehen. Faulkner weigert sich zunächst, nach Stockholm zu reisen, aber das amerikanische Außenministerium und seine Familie überreden ihn schließlich mit dem Argument, es wäre eine Schande für Amerika, wenn er es nicht täte. In den 1950er-Jahren arbeitet Faulkner auch als Dozent an Universitäten, vor allem in Charlottesville, Virginia, und wird mit Ehren überhäuft. Zweimal erhält er den Pulitzerpreis (1955 und 1963). 1962 übersteht er noch zwei Reitunfälle, stirbt aber am 6. Juli desselben Jahres an einem Herzschlag.


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