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Logik für Demokraten
Buch

Logik für Demokraten

Eine Anleitung

Klett-Cotta, 2017 Mehr


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Analytisch
  • Meinungsstark

Rezension

Digitale Medien berichten quasi in Echtzeit über das aktuelle Weltgeschehen. Laufend prasseln Meldungen auf uns ein. Oft schüren sie Ängste und lassen Bedrohungen durch Terrorgefahr, Flüchtlingsströme und wachsenden Nationalismus größer erscheinen, als sie sind. Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten, ohne dass das politische Establishment eine Antwort auf die wachsenden Probleme fände. Diese Situation bildet den idealen Nährboden für populistische Forderungen jeglicher Art. Daniel-Pascal Zorn warnt in Logik für Demokraten vor solchen Forderungen. Er deckt sämtliche Tricks auf, derer sich die Rattenfänger aller Lager bedienen und denen auch gestandene Demokraten zum Opfer fallen können. Das Buch glänzt mit seiner anspruchsvollen und ganz um Sachlichkeit bemühten Analyse populistischer Strategien, aber auch der Voraussetzungen politischer Debatten überhaupt. Zu guter Letzt fordert der Autor zum Handeln auf, zur aktiven Anwendung des Gelernten. Sein Ideal ist der mündige, selbstkritische und gemeinschaftsfähige Staatsbürger. Logik für Demokraten ist eine streckenweise erstaunliche Analyse, die allerdings für Nichtphilosophen nicht eben leicht verdaulich ist. getAbstract empfiehlt es allen politisch interessierten Zeitgenossen sowie all jenen, die glauben, sie könnten ohnehin nichts ändern.

Zusammenfassung

Logik und Dialektik

Politische und gesellschaftliche Debatten in Deutschland, besonders online, werden immer emotionaler. Zugleich scheint die Gesellschaft in zwei Lager auseinanderzudriften, die sich immer unversöhnlicher gegenüberstehen. Die einen fühlen sich von Überfremdung und Kulturverlust bedroht und verbreiten im Netz und in der Realität Häme und Hass. Die anderen möchten Offenheit und Gemeinsamkeit der Zivilgesellschaft bewahren und stemmen sich dem entgegen. Ein echter Dialog scheint immer weniger möglich. Kann vielleicht die Logik helfen, das Gespräch wieder in Gang zu bringen?

Mit Logik ist eine Norm gemeint, die entscheidet, ob eine Aussage gilt oder nicht. Wenn uns etwas einleuchtet, nennen wir es logisch, wenn nicht, unlogisch. Ursprünglich stammt der Begriff „Logik“ von den altgriechischen Begriffen „lógos“ und „techné“ ab. Ersterer meint – neben „Wort“ – das Verhältnis, in dem Dinge zueinander stehen, Letzterer kann mit „Fertigkeit“ übersetzt werden.

Wer sich in einer Diskussion der Logik bedient, versucht also, seine Argumente so zu konstruieren, dass die anderen Diskutanten ihnen zustimmen. Dabei muss die Zustimmung wiederum auf logischen Gründen...

Über den Autor

Daniel-Pascal Zorn studierte Philosophie, Geschichte und Komparatistik und schreibt für das Philosophiemagazin Hohe Luft. Er ist Koautor des Buches Mit Rechten reden.


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