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Lokales Denken, globales Handeln
Buch

Lokales Denken, globales Handeln

Interkulturelle Zusammenarbeit und globales Management

dtv, 2011 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

„Ich habe nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier!“ Der Satz aus dem Asterix-Comic nimmt ironisch aufs Korn, wie wir uns gern selbst zum Maß aller Dinge machen. Aus Sicht der jeweils anderen Nationen sind Südländer faul, Deutsche humorlos und Niederländer geizig. Manche Stereotype sind so mächtig, dass die Typisierten sie gleich selbst übernehmen. Geert Hofstede geht einen anderen Weg: Anhand einer quantitativen Studie definiert er fünf Dimensionen nationaler Kulturen und entwirft eine kulturelle Landkarte, die uns vor peinlichen Missverständnissen und kostspieligen Fehlentscheidungen bewahren soll. Für den Ansatz, Kultur in Zahlen aufzuwiegen, wurde er kritisiert, und einige seiner Schlussfolgerungen wirken heute, mehr als 25 Jahre nach Erscheinen des Buches, überholt. Dennoch empfiehlt getAbstract dieses Grundlagenwerk allen, die mit Angehörigen fremder Kulturen zusammenarbeiten.

Zusammenfassung

Der Einfluss mentaler Software

Wir alle sind Produkte der mentalen Programme unserer Kindheit. Wurden Sie beispielsweise viel auf dem Arm getragen oder eher in den Kinderwagen gelegt? Ging es bei Ihnen zu Hause laut oder eher leise zu, eher humorvoll oder ernsthaft, zärtlich oder gar gewalttätig? Zweifellos hat Sie das jeweils Erlebte stark geprägt. Menschen und Nationen können nur kooperieren und globale Probleme lösen, wenn sie die Kulturen jenseits der Gruppe, der sie selbst angehören, verstehen und akzeptieren. Denn die Grundwerte von Gesellschaften müssen wir als gegeben voraussetzen. Sie wandeln sich – wenn überhaupt – nur langsam und jedenfalls nie durch Einwirkung von außen. Im Gegensatz dazu verändern sich kulturelle Praktiken, etwa Freizeit- und Arbeitsverhalten oder Erziehungsmethoden, schneller.

Nationalstaaten mit ihren oft willkürlich festgelegten Grenzen sind ein verhältnismäßig junges Phänomen. Wir dürfen Gesellschaften deshalb nicht nur anhand von nationalen Trennlinien definieren. Wenn bestimmte kulturelle Eigenschaften als typisch deutsch oder typisch amerikanisch bezeichnet werden, dient das nur als Krücke. In den 1970er-Jahren untersuchte eine ...

Über die Autoren

Geert Hofstede ist emeritierter Professor für Organisationsanthropologie und Internationales Management an der Universität Maastricht. Sein Sohn Gert Jan Hofstede ist Professor für Informationssysteme an der Universität Wageningen.


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