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Lost Brands – vom Aufstieg und Niedergang starker Marken

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Lost Brands – vom Aufstieg und Niedergang starker Marken

Warum „too big to fail“ nicht einmal für Traditionsmarken gilt

Springer Gabler,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Warum Giganten sterben.


Bewertung der Redaktion

5

Qualitäten

  • Hintergrund

Rezension

Lost Brands, das sind die Geschichten von 29 Marken, penibel recherchiert und nüchtern nacherzählt. Am Anfang steht immer die zündende Idee eines Gründers, die exakt den Nerv ihrer Zeit trifft und energisch bis rücksichtslos durchgezogen wird. Am Ende hat sich die Zeit gewandelt und dem Management sind längst folgenschwere Fehler unterlaufen. Irgendwann kennt man dieses Schema. Womit wir auch schon beim Schwachpunkt des Buches sind: Die Fälle sind immer gleich dargeboten und ermüden mit halbseitenlangen Absätzen in viel zu kleiner Schrift; auflockernde Fotos sucht man vergeblich. getAbstract kann das Buch aber trotzdem empfehlen: in erster Linie Entrepreneuren mit dem Talent zur Selbstreflexion sowie Journalisten, die komprimierte Sachinfos über die eine oder andere Pleite suchen. Auch für Zeitzeugen, die den Aufstieg der Wirtschaftswundermarken miterlebt haben und nun, mit ausreichender Distanz, ihren Fall aufarbeiten wollen, lohnt sich die Lektüre. Sie werden sehen: „Too big to fail“ galt nicht einmal vor der Lehman-Pleite.

Zusammenfassung

Die größten Handelspleiten

Helmut Horten galt als pragmatisch, kreativ und rücksichtslos. 1936 kaufte der damals 28-Jährige das Duisburger Kaufhaus „Gebrüder Alsberg“ dem jüdischen Vorbesitzer zu einem Spottpreis ab. Während des Zweiten Weltkriegs versorgte Horten, der inzwischen auch enteignete Betriebe übernommen hatte, die ausgebombten Städte mit günstigen Textilien. Nach Kriegsende erwarb er weitere Handelshäuser, wieder von jüdischen Kaufleuten, die in die USA emigriert waren. Das Erfolgsprinzip der rasch wachsenden Kette war stationärer Handel mit allem, was das prosperierende Deutschland zum Leben brauchte. Die Wende kam in den späten 1960ern. Um an frisches Kapital heranzukommen, brachte Horten sein Unternehmen an die Börse, doch mit der unumschränkten Herrschaft über sein Unternehmen verlor er auch das Interesse daran. Er übersiedelte aus Steuergründen in die Schweiz, wo er bis zu seinem Tod 1987 ein luxuriöses Leben führte. Die Marke Horten überlebte ihren Gründer nicht lange. Nach der Aufteilung der Warenhäuser zwischen Kaufhof und Kaufring verschwand sie um die Jahrtausendwende vom Markt.

Nahezu zeitgleich mit Horten machte Quelle-Gründer ...

Über die Autoren

Michael Brückner ist selbstständiger Wirtschaftsjournalist (unter anderem für die Welt am Sonntag), Redenschreiber und Autor von Fachbüchern, darunter Uhren als Kapitalanlage und Megamarkt Luxus. Andrea Przyklenk arbeitet seit 25 Jahren als freie Journalistin, Ghostwriterin und Autorin.


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