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Lost Brands – vom Aufstieg und Niedergang starker Marken
Buch

Lost Brands – vom Aufstieg und Niedergang starker Marken

Warum „too big to fail“ nicht einmal fĂŒr Traditionsmarken gilt

Springer Gabler, 2013 Mehr

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Bewertung der Redaktion

5

QualitÀten

  • Hintergrund

Rezension

Lost Brands, das sind die Geschichten von 29 Marken, penibel recherchiert und nĂŒchtern nacherzĂ€hlt. Am Anfang steht immer die zĂŒndende Idee eines GrĂŒnders, die exakt den Nerv ihrer Zeit trifft und energisch bis rĂŒcksichtslos durchgezogen wird. Am Ende hat sich die Zeit gewandelt und dem Management sind lĂ€ngst folgenschwere Fehler unterlaufen. Irgendwann kennt man dieses Schema. Womit wir auch schon beim Schwachpunkt des Buches sind: Die FĂ€lle sind immer gleich dargeboten und ermĂŒden mit halbseitenlangen AbsĂ€tzen in viel zu kleiner Schrift; auflockernde Fotos sucht man vergeblich. getAbstract kann das Buch aber trotzdem empfehlen: in erster Linie Entrepreneuren mit dem Talent zur Selbstreflexion sowie Journalisten, die komprimierte Sachinfos ĂŒber die eine oder andere Pleite suchen. Auch fĂŒr Zeitzeugen, die den Aufstieg der Wirtschaftswundermarken miterlebt haben und nun, mit ausreichender Distanz, ihren Fall aufarbeiten wollen, lohnt sich die LektĂŒre. Sie werden sehen: „Too big to fail“ galt nicht einmal vor der Lehman-Pleite.

Zusammenfassung

Die grĂ¶ĂŸten Handelspleiten

Helmut Horten galt als pragmatisch, kreativ und rĂŒcksichtslos. 1936 kaufte der damals 28-JĂ€hrige das Duisburger Kaufhaus „GebrĂŒder Alsberg“ dem jĂŒdischen Vorbesitzer zu einem Spottpreis ab. WĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs versorgte Horten, der inzwischen auch enteignete Betriebe ĂŒbernommen hatte, die ausgebombten StĂ€dte mit gĂŒnstigen Textilien. Nach Kriegsende erwarb er weitere HandelshĂ€user, wieder von jĂŒdischen Kaufleuten, die in die USA emigriert waren. Das Erfolgsprinzip der rasch wachsenden Kette war stationĂ€rer Handel mit allem, was das prosperierende Deutschland zum Leben brauchte. Die Wende kam in den spĂ€ten 1960ern. Um an frisches Kapital heranzukommen, brachte Horten sein Unternehmen an die Börse, doch mit der unumschrĂ€nkten Herrschaft ĂŒber sein Unternehmen verlor er auch das Interesse daran. Er ĂŒbersiedelte aus SteuergrĂŒnden in die Schweiz, wo er bis zu seinem Tod 1987 ein luxuriöses Leben fĂŒhrte. Die Marke Horten ĂŒberlebte ihren GrĂŒnder nicht lange. Nach der Aufteilung der WarenhĂ€user zwischen Kaufhof und Kaufring verschwand sie um die Jahrtausendwende vom Markt.

Nahezu zeitgleich mit Horten machte Quelle-GrĂŒnder ...

Über die Autoren

Michael BrĂŒckner ist selbststĂ€ndiger Wirtschaftsjournalist (unter anderem fĂŒr die Welt am Sonntag), Redenschreiber und Autor von FachbĂŒchern, darunter Uhren als Kapitalanlage und Megamarkt Luxus. Andrea Przyklenk arbeitet seit 25 Jahren als freie Journalistin, Ghostwriterin und Autorin.


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