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Maria Stuart
Buch

Maria Stuart

Ein Trauerspiel

Tübingen, 1801
Diese Ausgabe: dtv, 2004 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Tragödie
  • Weimarer Klassik

Worum es geht

Zwei königliche Rivalinnen

„Fass dich!“, ruft Maria Stuart ihrer Amme beim ersten Auftritt auf der Bühne zu. Damit will sich die schottische Königin aber wohl in erster Linie selbst Mut machen – vergeblich. Denn Maria Stuart ist ein Drama, in dem es keinen Ausweg gibt. Schon im ersten Akt ist klar: Das Todesurteil gegen die Gefangene ist gefällt. Schiller stellt Maria als Opfer, Gattenmörderin und männerbetörende Verführerin dar. Trotz ihrer aussichtslosen Lage setzt die schottische Königin alles daran, freizukommen. Sie schreibt Briefe an Vertraute und versucht ein Treffen mit ihrer Widersacherin Elisabeth zu arrangieren. Damit kommt Schiller zum Kern des Dramas. Es geht um einen inneren Konflikt, der nichts von seiner Aktualität verloren hat: Welche Bestimmung hat der Mensch? Was bedeutet Freiheit, was Macht? Wer ist hier eigentlich gefangen? Es sind komplizierte seelische Vorgänge, die Schiller thematisiert und zu deren Gunsten er auch gelegentlich die historische Wahrheit opfert. Maria und Elisabeth sind zwei Paraderollen, die noch heute zu den größten Herausforderungen für Theaterschauspielerinnen zählen.

Zusammenfassung

Die gefangene Königin

Schloss Fotheringhay: Ritter Paulet, der Wärter von Maria Stuart, der katholischen Königin von Schottland, lässt einen Schrank aufbrechen und findet in diesem Versteck Maria Stuarts geheime Papiere. Die Amme und Vertraute der Königin, Hanna Kennedy, will ihn abhalten und beklagt, dass man der königlichen Frau rein gar nichts gelassen habe, nicht einmal Bücher und Schmuck. Das sei alles nur gerecht, schimpft Paulet. Immerhin habe die Königin einen Bürgerkrieg über England gebracht und das Land an Frankreich verraten. Die Amme entgegnet, England habe eine Hilfesuchende in den Kerker geworfen. Während die beiden noch streiten, kommt Maria Stuart hinzu. Sie beruhigt Hanna und wendet sich an ihren Wärter: Unter den konfiszierten Papieren befinde sich ein Brief, in dem sie Königin Elisabeth um eine Unterredung ersuche. Sie bittet Paulet, ihn persönlich der Regentin zu bringen. Eindringlich befragt sie ihn nach dem Urteil. Paulet ergeht sich in vagen Andeutungen. Plötzlich kommt Mortimer, der Neffe Paulets, hinzu. Die Grobheiten des Jüngeren fürchtet Maria besonders.

Das Urteil ist ...

Über den Autor

Friedrich Schiller wird am 10. November 1759 in Marbach am Neckar als Sohn eines Offiziers geboren. Auf Befehl des württembergischen Landesherrn Karl Eugen wird er in dessen Eliteschule in Stuttgart aufgenommen. Schiller behagt der militärische Drill in diesem Internat überhaupt nicht, wenngleich die Lehrkräfte und die Ausbildung hervorragend sind. Er studiert zunächst Jura und dann Medizin. Viel stärker lockt den jungen Mann aber die Schriftstellerei. Mehr oder weniger heimlich schreibt er sein erstes Drama Die Räuber, das 1782 in Mannheim uraufgeführt wird. Als er gegen den Willen Karl Eugens die Landesgrenzen überschreitet, wird er mit Haft und Schreibverbot bestraft. Schiller entzieht sich dem Zwang durch neuerliche Flucht und setzt seine schriftstellerische Arbeit fort. Die frühen Dramen erscheinen: Die Verschwörung des Fiesko zu Genua (1783) und Kabale und Liebe (1784). Unter ständiger Geldnot leidend, zieht er 1785 zu seinem Freund und Gönner Christian Gottfried Körner nach Sachsen, wo er u. a. die durch Beethovens Vertonung bekannt gewordene Ode An die Freude sowie den Dom Karlos (1787) schreibt. Aufgrund seiner viel beachteten Studie Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande schlägt Goethe ihn 1788 für den Lehrstuhl für Geschichte in Jena vor. Hier verfasst Schiller seine ästhetischen und historischen Schriften und heiratet 1790 Charlotte von Lengefeld. Nach seinem Umzug nach Weimar im Jahr 1799 schließt Schiller Freundschaft mit Goethe. Daraus ergibt sich eine der fruchtbarsten Dichterbekanntschaften aller Zeiten: In der Nähe Goethes beendet Schiller sein erstes klassisches Geschichtsdrama, die Wallenstein-Trilogie. Es folgen Maria Stuart und Die Jungfrau von Orleans (beide 1801), Die Braut von Messina (1803) und Wilhelm Tell (1804), aber auch ein umfangreiches lyrisches Werk. 1802 erhält er den Adelstitel. Seine schlechte körperliche Konstitution zwingt ihn immer wieder aufs Krankenlager. Am 9. Mai 1805 stirbt Schiller in Weimar.


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