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Mediation als Organisationsentwicklung
Buch

Mediation als Organisationsentwicklung

Mit Konflikten arbeiten – Ein Leitfaden für Führungskräfte

Haupt, 2004 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ
  • Umsetzbar

Rezension

Mediation, das klingt in den Ohren mancher Manager nach Psychogewäsch, nach Therapie, und das auch noch ohne Couch. Solche Vorurteile zerstreut Wilfried Kerntke in diesem Buch in einer angenehm frischen und klaren Sprache. Vorbehalte lösen sich auf, wenn er den Schleier des Geheimnisvollen von dem Prozess der Mediation nimmt und überdies betriebswirtschaftlich argumentiert: Konflikte kosten Geld. Sie zu lösen ist billiger als sie eskalieren zu lassen, so einfach ist das. Sehr überzeugend, sehr einleuchtend, null Psychogewäsch. Schwieriger wird es, Kerntke zu folgen, wenn er die Mediatoren in die Organisationsentwicklung eingebunden wissen will – da Konflikte ja Strukturprobleme der Firma widerspiegeln können. Das klingt fast so, als solle da geschickt ein neuer Markt erschlossen werden. Aber selbst wenn dem so sein sollte: Kerntkes Fallstudie am Ende des Buches ist wirklich überzeugend. getAbstract empfiehlt das Buch allen Managern, die bislang nicht so recht wissen, was sie von der Mediation halten sollen und ob sich der Versuch lohnt, Konflikte einmal auf diese Art zu lösen. Nach der Lektüre wissen sie es.

Zusammenfassung

Der Katalysatoreffekt

Konflikte in Unternehmen lassen sich entscheiden: Wer in der Hierarchie höher steht, hat Recht – eine Frage der Macht. Konflikte in Unternehmen lassen sich aber auch lösen – hier kommt Mediation ins Spiel. Ein Mediator kann Konflikten sogar einen positiven Drall geben. Aber so missionarisch häufig Mediatoren ihren Anspruch und ihre Fähigkeiten vertreten, so skeptisch sind auf der anderen Seite oft die Manager. Es fehlt jeweils das Verständnis dafür, wie die andere Seite tickt. Nur wer die Prozesslogik verstanden hat, kann über das Ob und Wie einer Mediation im eigenen Unternehmen entscheiden.

Mediatoren sind keine Problemlöser. Sie geben Streitparteien die Werkzeuge in die Hand, damit diese ihre Konflikte lösen können. Dadurch wird im Idealfall nicht nur das Problem selbst gelöst, sondern auch die Beziehung der Beteiligten untereinander ändert sich – zum Positiven. Durch den Lernprozess, den die Konfliktbeteiligten vollziehen, gehen sie die nächsten Konflikte – welche unweigerlich auftauchen werden – bewusster und konstruktiver an.

Nie geht es allein um den Konfliktherd. Immer gibt es einen Kontext, in dem jede Partei ein spezifisches Problem...

Über den Autor

Wilfried Kerntke leitet das auf Mediation spezialisierte Institut inmedio, das in Frankfurt/Main und Berlin angesiedelt ist. Zuvor war er Personalleiter eines mittelständischen Industriebetriebes. Kerntke ist Erster Vorsitzender des deutschen Bundesverbandes Mediation.


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