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Metaphysische Abhandlung
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Metaphysische Abhandlung

ohne Ort, 1686
Diese Ausgabe: Meiner, 1991 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Frühe Neuzeit

Worum es geht

Antworten auf die großen Fragen

Warum gibt es das Böse in der Welt? Sind wir frei in unserem Tun? Wie hängen Seele und Körper zusammen? Wie sind wir mit anderen und der Umwelt verbunden? Was bleibt, wenn wir sterben? Fragen, die die Menschheit seit Jahrtausenden umtreiben. Leibniz hat sie beantwortet – nicht widerspruchsfrei und nicht erschöpfend, aber auf eine Art, die bis heute nachwirkt. Er fasst das Universum nicht als zufällige, sondern als vernünftige Konstruktion auf. Die Natur ist für ihn nicht eine bloße Abfolge von mechanischen Prozessen, sondern ein aus gutem Grund in Gang gesetztes harmonisches Spiel. Die kleine Abhandlung bietet einen würdigen Einstieg – sowohl in Leibnizʼ Werk als auch in die Grundfragen der Philosophie.

Zusammenfassung

Von der Vollkommenheit

Es gibt in der Natur verschiedene Vollkommenheiten. Gott besitzt sie alle, und zwar in höchstem Maße. Man erkennt Vollkommenheit generell daran, dass sie ein Maximum hat. Demnach ist zum Beispiel das Wesen der Zahl keine Vollkommenheit, denn die Vorstellung einer höchsten Zahl birgt in sich einen Widerspruch. Das höchste Wissen oder die Allmacht enthält dagegen keine Unmöglichkeit und ist daher vollkommen. Gott als Besitzer der höchsten Weisheit handelt vollkommen. Der Mensch kann durch fortschreitendes Wissen dahin gelangen, die Werke Gottes als vollkommen zu erkennen. Im Willen Gottes kann man auch seine Güte erkennen. Doch die Dinge, die Gott erschaffen hat, sind nicht allein durch seinen Willen gut, sondern durch eine Regel, die dem Willen und Wirken Gottes vorausgeht: Der Wille Gottes richtet sich nach seinem vollkommenen Verstand.

Die Meinung neuerer Denker, Gott hätte die Welt besser machen können, als er sie gemacht hat, ist unangemessen. Denn wenn er wider besseres Wissen etwas nicht Vollkommenes geschaffen hätte, obwohl er es vollkommen hätte erschaffen können, dann handelt er nicht vollkommen und...

Über den Autor

Gottfried Wilhelm Leibniz wird am 21. Juni 1646 als Sohn des Professors Friedrich Leibnütz und seiner Frau Catharina in Leipzig geboren. Der Familienname ist wohl slawischen Ursprungs und wird von Leibniz 1671 zur heute geläufigen Form geändert. Leibniz besucht ab 1655 die Nicolaischule und erhält als Professorensohn einen Freibrief für die Universität. Er beginnt früh mit dem Selbststudium in der väterlichen Bibliothek. 1661 immatrikuliert er sich für das Fach Philosophie, interessiert sich aber auch für Mathematik und alte Sprachen. 1663 beginnt er ein Jurastudium. Aufgrund seines jugendlichen Alters bleibt ihm die Promotion in Leipzig versagt. Er erhält in Nürnberg seinen Doktortitel und schlägt das Angebot für eine Professur aus. In den folgenden Jahren lebt er von ererbtem Vermögen und knüpft Kontakte zu Geistesgrößen seiner Zeit. Ab 1667 steht er in Diensten des Kurfürsten von Mainz. 1673 wird er für sein Modell einer Rechenmaschine in die britische Royal Society aufgenommen. Nach einigen Jahren in Paris tritt er 1676 als Bibliothekar und Hofrat in die Dienste des Herzogs Johann Friedrich von Hannover, für den er bis zu seinem Lebensende tätig bleibt. Ab 1685 schreibt er im Auftrag des Welfenhauses eine Geschichte des Königshauses. 1700 wird er Präsident der neu gegründeten Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. In den folgenden Jahren gründet er drei weitere Akademien. 1711 soll er den Freiherrentitel verliehen bekommen haben. Eine Urkunde ist nicht vorhanden. Leibniz setzt seinen Neffen als Universalerben ein. Er stirbt am 14. November 1716 vereinsamt in Hannover.


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