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Migration gerecht gestalten
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Migration gerecht gestalten

Weltweite Impulse für einen fairen Wettbewerb um Fachkräfte

Bertelsmann Stiftung, 2015 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Analytisch

Rezension

Auf den ersten Blick scheint Migration ein von egoistischen Einzelinteressen getriebenes Spiel zu sein: Industrie- und Schwellenländer schöpfen billige Arbeitskräfte und Hochqualifizierte als Schmieröl für ihre Wirtschaft ab, Migranten steigern ihr Einkommen um ein Vielfaches, und die Entwicklungsländer schauen in die Röhre. So weit, so falsch, behaupten die Autoren dieses Sammelbands. Richtig gemanagt kann durch Migration eine Triple-win-Situation entstehen: Von Überalterung bedrohte Aufnahmegesellschaften erhalten dringend benötigte Arbeitskräfte, Migranten reinvestieren gewonnenes Know-how und Kapital in ihre Heimatländer, und dort beginnt endlich die ersehnte positive Rückkopplung von Wachstum und Entwicklung. Zumindest in der Theorie. Denn so viel gestehen die Autoren ein: Erfolgreich in die Praxis umgesetzt wurde die Idee bisher noch nicht. Dennoch empfiehlt getAbstract das Buch allen als Denkanregung, die einen zweiten Blick auf das Thema Migration werfen wollen und nach konstruktiven Lösungen für eine der größten Herausforderungen unserer Zeit suchen.

Zusammenfassung

Triple Win

Die erwerbsfähige Bevölkerung in Asien wird bis 2050 voraussichtlich um 517 Millionen und die in Afrika um 910 Millionen Menschen wachsen, während in Europa 96 Millionen weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter leben werden als heute. Ungleichgewichte auf den Arbeitsmärkten, also der zeitgleiche Überschuss in den einen und der Mangel an Arbeitskräften in den anderen Weltregionen, könnten in den kommenden 20 Jahren geschätzte 10 Billionen US-Dollar der globalen Wirtschaftsleistung gefährden. Früher wurden meist die Nachteile der Abwanderung für Entwicklungsländer betont. Doch heute rückt der Fokus auf die Potenziale: Laut Prognosen der Weltbank werden die Geldrücküberweisungen von Migranten 2016 rund 500 Milliarden US-Dollar erreichen – Geld, das direkt in die Taschen von Familienmitgliedern fließt und so der Konjunktur zugutekommt. Migration wird zunehmend unter dem Aspekt des Triple Win beurteilt: Sie ist nur dann fair, wenn ein dreifacher Nutzen entsteht – für die Herkunfts- und Aufnahmeländer sowie für die Migranten.

Zuwanderung ist notwendig

Der Strom von Flüchtlingen und Arbeitsmigranten nach Europa wird so bald nicht abreißen, im Gegenteil...

Über die Autorin

Die Herausgeberin Bertelsmann Stiftung, gegründet vom Unternehmer Reinhard Mohn, ist ein deutscher Thinktank. Zahlreiche Autoren aus Forschung, Wirtschaft und Verbänden haben Beiträge zu dem Sammelband geleistet.


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