Autonomes Fahren, Industrie 4.0, künstliche Intelligenz – diese Themen erwartet man von einem Buch über die Zukunft der Mobilität. Nari Kahle deckt sie ab, hört da aber noch nicht auf. Das Buch widmet sich der sozialen Dimension neuer Mobilitätslösungen. Wie lassen sich ländliche Regionen verkehrstechnisch an Großstädte anbinden? Wie gelingt ein fairer und nachhaltiger Umgang mit Menschen und Rohstoffen? Welche Zukunftstechnologien fördern welche Jobs? Gut strukturiert, gespickt mit Beispielen und hervorragend geschrieben. Lesenswert!
Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Sie ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe.
Jeder braucht Mobilität. Von ihr ist abhängig, wo wir wohnen. Sie beeinflusst unser Selbstwertgefühl und unseren Status. Gemäß einer Allensbach-Umfrage sind Flexibilität, Verlässlichkeit und Sicherheit die wichtigsten Aspekte, wenn es um die individuelle Mobilität geht. Arbeit, Freizeit, Zugang zur Grundversorgung, zu Ärzten, zu Freunden: Die gesellschaftliche Teilhabe wird vor allem durch Mobilität definiert. In den letzten Jahren wurde es immer teurer, mobil zu sein, weshalb Mobilität mittlerweile auch eine soziale Frage ist. Für Menschen mit geringerem Einkommen wird der Bewegungsradius immer kleiner.
Eine „bedingungslose Grundmobilität“ wäre ein Ansatz, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Dabei spielt der Nahverkehr eine wichtige Rolle. In Tallinn oder Luxemburg ist der Nahverkehr kostenlos. Untersuchungen zufolge nutzen dadurch mehr Menschen den Nahverkehr, was sich etwa auf die Umwelt positiv auswirkt. Schattenseiten gibt es aber auch: Eine solche Maßnahme ist schlecht finanzierbar und Bus und Bahn sind bald überfüllt. Für viele ÖPNV-Nutzer ist außerdem nicht...
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