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Monadologie und andere metaphysische Schriften
Buch

Monadologie und andere metaphysische Schriften

Leipzig, 1720
Diese Ausgabe: Meiner, 2014 Mehr

Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Aufklärung

Worum es geht

Über Gott, die Seele und die Welt

Mozartkugel, Schillerlocke, Leibniz-Keks – nach wem ein Lebensmittel benannt ist, könnte man sagen, der hat es in den Olymp der Geistesgrößen geschafft. Für Philosophen ist Leibniz aber weit mehr als der Namensgeber für ein Gebäck. Sie verbinden den Namen des großen Denkers mit Schlagworten wie Theodizee, Leib-Seele-Problem und dem Satz vom zureichenden Grund. Leibniz’ Metaphysik erstreckt sich über viele Themen, die oft erst lange nach ihm in voller Tiefe diskutiert wurden. Sein Werk ist riesig und unübersichtlich, da er viele seine Thesen wieder und wieder neu entwickelt und formuliert hat. Einen Einstieg zu finden, ist also nicht leicht. Die Monadologie bietet auf rund 200 Seiten einen Überblick über Leibniz’ Metaphysik und macht mit dem Denken des Universalgenies bekannt: Wenn unsere Seele unsterblich ist, wie ist sie dann mit dem Körper verbunden? Wenn Gott gütig ist, warum gibt es dann das Böse? Wenn unser Verstand begrenzt ist, wie können wir dann ewige Wahrheiten erkennen? Die Antworten der Monadologie sind heute weitgehend überholt. Aber wer sich darauf einlässt, Leibniz’ Argumenten zu folgen, taucht ein in ein wegweisendes Stück europäischer Geistesgeschichte.

Zusammenfassung

Was sind Monaden?

Monaden sind „einfache Substanzen“. Einfache Substanzen sind Teile von Zusammengesetztem und haben selbst keine Teile. Zusammengesetztes ist also immer ein Aggregat von Einfachem. Monaden haben weder Ausdehnung noch Gestalt. Sie sind Atome oder Elemente, die nicht auf natürliche Weise zerstört werden können. Monaden haben auch keinen natürlichen Ursprung, denn dann müssten sie aus Teilen zusammengesetzt worden sein. Sie können nur durch die Schöpfung auf einmal hergestellt und durch völlige Vernichtung auf einmal zerstört werden.

Monaden können nicht von außen verändert werden. Sie haben ja keine Teile, zwischen denen eine Veränderung stattfinden könnte. Auch kann nichts zu einer Monade hinzukommen oder aus ihr heraustreten. Trotzdem müssen Monaden Eigenschaften haben, denn ohne spezifische Eigenschaften wäre jede Monade gleich. Das kann nicht sein, da ja die Dinge aus einfachen Substanzen zusammengesetzt sind, und sie, wenn alle diese einfachen Substanzen gleich wären, ebenfalls alle gleich wären und alle genau den gleichen Zustand hätten. Es gibt nichts in der Natur, was ganz und gar identisch ist, also müssen auch die Monaden unterschiedlich...

Über den Autor

Gottfried Wilhelm Leibniz wird am 21. Juni 1646 als Sohn des Professors Friedrich Leibnütz und seiner Frau Catharina in Leipzig geboren. Der Familienname ist wohl slawischem Ursprungs und wird von Leibniz 1671 zur heute geläufigen Form geändert. Leibniz besucht ab 1655 die Nicolaischule und erhält als Professorensohn einen Freibrief für die Universität. Er beginnt früh mit dem Selbststudium in der väterlichen Bibliothek. 1661 immatrikuliert er sich für das Fach Philosophie, interessiert sich aber auch für Mathematik und alte Sprachen. 1663 beginnt er ein Jurastudium. Aufgrund seines jugendlichen Alters bleibt ihm die Promotion in Leipzig versagt. Er erhält in Nürnberg seinen Doktortitel und schlägt das Angebot für eine Professur aus. In den folgenden Jahren lebt er von ererbtem Vermögen und knüpft Kontakte zu Geistesgrößen seiner Zeit. Ab 1667 steht er in Diensten des Kurfürsten von Mainz. 1673 wird er für sein Modell einer Rechenmaschine in die britische Royal Society aufgenommen. Nach einigen Jahren in Paris tritt er 1676 als Bibliothekar und Hofrat in die Dienste des Herzogs Johann Friedrich von Hannover, für den er bis zu seinem Lebensende tätig bleibt. Ab 1685 schreibt er im Auftrag des Welfenhauses eine Geschichte des Königshauses. 1700 wird er Präsident der neu gegründeten Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. In den folgenden Jahren gründet er drei weitere Akademien. 1711 soll er den Freiherrentitel verliehen bekommen haben. Eine Urkunde ist nicht vorhanden. Leibniz setzt seinen Neffen als Universalerben ein. Er stirbt am 14. November 1716 vereinsamt in Hannover.


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