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Multipolare Welt
Buch

Multipolare Welt

Die Zukunft der Globalisierung und wie Deutschland davon profitieren kann

Murmann, 2008 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Analytisch
  • Systematisch
  • Praktische Beispiele

Rezension

Die Globalisierung ist in ihre zweite Phase eingetreten, postuliert der Accenture-Berater Stephan Scholtissek: Glaubt man ihm, gehen die Impulse für die Weltwirtschaft nun nicht mehr nur von der klassischen Triade USA, Japan, Europa aus. In der multipolaren Welt ergreifen auch Schwellenländer wie Mexiko oder Brasilien, arabische Scheichtümer und Russland die Initiative – allen voran natürlich die kommenden Giganten Indien und China. Der Autor weist deutlich auf die Defizite hin, die Deutschland und die deutschen Unternehmen angesichts dieser neuen Konkurrenz haben. Er zeigt aber auch positive Beispiele von Unternehmen auf, die die Herausforderungen bereits erkannt haben und sich ihnen stellen. Patentrezepte kennt Scholtissek nicht, außer vielleicht dieses: immer schön flexibel und innovativ sein. Der Autor breitet sein Material flüssig, übersichtlich und beispielorientiert aus, gespickt mit Unmengen von Zahlen. Deren generelle Überzeugungskraft ist bekannt, aber in dieser Ballung verliert das Ganze seinen Reiz. Schließlich ist ein Buch etwas anderes als eine 20-minütige Flipchart-Präsentation. Dennoch: getAbstract empfiehlt Multipolare Welt allen Führungskräften in Wirtschaft und Politik.

Zusammenfassung

Mehr denn je gilt: Think global – act local

Als der mexikanische Zementhersteller Cemex 2005 das britische Konkurrenzunternehmen RMC kaufte, zu dem auch die deutsche Tochter Readymix gehört, arbeiteten deutsche Angestellte plötzlich für einen mexikanischen Eigner. Genauso sind Briten für den indischen Tata-Konzern tätig, und längst haben auch koreanische Erfolgsunternehmen wie Samsung Angestellte in anderen Teilen der Erde. In gleicher Weise stehen russische, arabische, brasilianische und türkische Unternehmen an der Schwelle zu einem weltweiten unternehmerischen Engagement. Diese zweite Stufe der Globalisierung stellt eine neue Dimension der Weltwirtschaft dar. Globalisierung bedeutet nicht mehr nur Export aus den USA, Europa und Japan in die Dritte Welt oder Fertigungsverlagerung an Billiglohnstandorte. In der neuen, multipolaren Welt müssen Märkte vor Ort mit lokalen Mitteln und Kräften bearbeitet und Fachkräfte weltweit gesucht werden, zudem ist eine multipolare Organisation des Rohstoff- und Energiezuflusses vonnöten. Umgekehrt kann man in den wohlhabender werdenden Schwellenländern auch immer mehr Waren und Dienstleistungen verkaufen.

Der liberalisierte Weltmarkt...

Über den Autor

Stephan Scholtissek ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Ländergruppe Deutschland, Österreich, Schweiz bei der internationalen Unternehmens- und Managementberatung Accenture. Davor war der promovierte Biochemiker beim Medizintechnologieunternehmen Dräger und verschiedenen Beratungsfirmen tätig. Außerdem ist er Autor mehrerer Bücher, darunter New Outsourcing.


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