Seit der Coronapandemie ist New Work in aller Munde. Mittlerweile firmieren unter dem Begriff alle möglichen Change-Initiativen, die mit der ursprünglichen Idee wenig zu tun haben und deren Scheitern Mitarbeitende immer häufiger in die Verzweiflung treibt. Das Buch erzählt die fiktive, grotesk überzeichnete Geschichte eines Mittelständlers in der Provinz als Beispiel eines solchen Scheiterns. Im letzten Teil des Buches inszeniert sich der Autor als Experte aus der Hauptstadt und rückt die Dinge zurecht. Leser, die bis dahin durchhalten, lernen aus fremden Fehlern und erfahren, wie sie das Thema New Work richtig anpacken.
Ursprünglich steht „New Work“ für eine Sozialutopie, die Lohnarbeit ablehnt.
Der Begriff „New Work“ wurde von Philosoph Frithjof Bergmann geprägt. Der Niedergang der US-Autoindustrie in den 1980er-Jahren hatte ihn schwer beschäftigt. Als Reaktion auf die Massenentlassungen und deren Folgen entwickelte er eine Sozialutopie und gab ihr den Namen New Work. Es ist ein Gegenkonzept zur Lohnarbeit.
Bergmann vertrat die Ansicht, dass Arbeit Menschen stärken und nicht schwächen sollte. Er war kein Freund des bedingungslosen Grundeinkommens. Stattdessen sollten, laut seinem Vorschlag, die Menschen nur noch wenige Tage pro Woche der klassischen Lohnarbeit nachgehen. Ergänzend dazu sollten sie eine Tätigkeit finden, die sie wirklich wollen und die sie ausfüllt. Selbstbestimmung und Eigenkontrolle würden den Alltag bestimmen.
Als Philosoph kam Bergmann mit den Wirtschaftswissenschaften nicht ernsthaft in Kontakt. Das erklärt, warum der Begriff New Work heute zwar massenhaft benutzt, dennoch recht vage definiert bleibt. Als weitere akademische Quelle ist in diesem Zusammenhang das psychologische Empowerment-Konzept von Gretchen Spreitzer interessant. Es weist Schnittmengen...
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