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Rezension
Der Atheist Michel Onfray erzählt die Geschichte der abendländischen Kultur als Geschichte vom Aufstieg und Fall des Christentums. Dazu spannt er einen enormen Bogen – von Paulus bis zu George Bush, von der Christenverfolgung bis zu den islamistischen Terrorakten der Gegenwart. Er interpretiert Geschichte vom Ende her. Für ihn hat die christliche Kultur längst abgedankt. Sie muss weichen – entweder vor dem Islam, den Onfray für stark genug hält, eine kulturelle Macht in Europa zu werden, oder vor dem Transhumanismus, der Menschen und Maschinen verschmilzt. Dabei betrachtet Onfray den Gang der Geschichte durch eine sehr pessimistische Brille. So kommen die Werke William Shakespeares in dieser Geschichte ebenso wenig vor wie die Römischen Verträge oder die Erklärung der Menschenrechte. Auch gerät der Autor, was bei einer Zusammenschau von solcher Flughöhe nicht überrascht, bisweilen in reichlich spekulative Gefilde. Der selbstverliebte Schreibstil trägt noch dazu bei, dass Onfrays grandiose Geschichtsdeutelei etwas nach l’art pour l’art riecht, findet getAbstract.
Take-aways
Über den Autor
Der Philosoph Michel Onfray ist Gründer der Université Populaire in Caen. Er ist Autor von mehr als 25 Büchern, die in 25 Sprachen übersetzt wurden.
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