Das Buch führt vor, wie ein Minimum Viable Product funktioniert: Geh mit einem noch nicht ganz fertigen, aber vorzeigbaren Produkt auf den Markt, hol dir Feedback ein und bessere nach. Kommt inzwischen etwas Neues auf den Markt, baue es ein. Der Erstling der beiden Berater Patrick Lobacher und Christian Jacob ist voller Wiederholungen, was immerhin dafür sorgt, dass der Inhalt sich einprägt. Auf sprachlicher Ebene hätte man sich größere Sorgfalt gewünscht. Dafür beherrschen die Autoren ihr Thema in all seinen Facetten aus dem Effeff. Ihr Buch eignet sich daher trotz seiner Schwächen hervorragend als Leitfaden für die Einführung von OKR.
Das Konzept „Objectives and Key Results“ (OKR) ist die Antwort auf eine Businesswelt, die nicht mehr bloß kompliziert, sondern auch komplex ist.
Von Mike Tyson gibt es das Zitat: „Jeder hat einen Plan – bis er eine Faust ins Gesicht kriegt.“ Die Botschaft, die sich vom Boxen fürs Business ableiten lässt, lautet: Wäre es einfach nur kompliziert, könnte man einfach Pläne machen und durchziehen. Komplizierte Systeme bergen selten Überraschungen. So dachte auch Frederick Winslow Taylor, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Fabriken alle Prozesse in ihre Einzelschritte zerlegte, diese optimierte und wieder zusammenfügte. Taylors Ziel war Effizienz. Denken war den Managern vorbehalten, die Arbeiter durften ausführen. Zu Taylors Zeit – und bis in die 1970er-Jahre – funktionierte das. Überraschungen waren selten, Produkte blieben stets die gleichen, es gab kaum Konkurrenz, kein Internet und keine Globalisierung.
Heute dagegen steckt die Wirtschaft voller Überraschungen. Längst ist sie nicht mehr nur kompliziert, sondern komplex. Eine Strategie ist nur noch so viel wert wie ihre Umsetzung. Nicht Effizienz ist mehr das Hauptziel, sondern Effektivität.
Die Methode...
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