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Öko

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Öko

Al Gore, der neue Kühlschrank und ich

DuMont,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

„Ich kann ja doch nichts tun“ gilt nicht. Wie der Journalist Peter Unfried vom Öko-Hasser zum leuchtgrünen Vorbild wurde.

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Umsetzbar

Rezension

Ökos galten jahrelang als rückständige, moralinsaure Miesepeter, die asketisch von schrumpeligen Möhren und selbstgemachtem Joghurt lebten, den Naturholz-Saunalook für den Gipfel des guten Einrichtungsgeschmacks hielten und anderen nicht das kleinste bisschen Spaß gönnten, ohne mit missionarischem Eifer über Energieverschwendung und Müllberge zu dozieren. Doch in den letzten Jahren hat sich das Bild gewandelt – ironischerweise unter der Führung amerikanischer Hollywood- und Politprominenz. Klimaschutz ist wieder in aller Munde und mit Al Gores Film Eine unbequeme Wahrheit hat das Öko-Virus auch Peter Unfried erwischt. Seine schwierige, manchmal widersprüchliche Wandlung vom Saulus zum Paulus beschreibt er lakonisch, lebensnah und oft witzig. Der interessierte Nachahmer lernt, wie man schräge Blicke ignoriert, ätzende Kommentare aushält und vertrackte Alltagsprobleme löst. Und er erhält en passant jede Menge leicht verständlicher Sachinfos. Das bisweilen penetrante Productplacement kann man praktisch finden – oder aber gefährlich nah an PR. So oder so: getAbstract empfiehlt das vergnügliche Buch allen, denen die Umwelt nicht egal ist, das eigene Wohlbefinden aber auch nicht.

Zusammenfassung

Die Öko-Bombe tickt

Die Fakten sind klar: Der Mensch ist der Hauptschuldige am Klimawandel, und wenn wir nichts dagegen tun, geht die Erde vor die Hunde. Inzwischen sind wir an einem Punkt angelangt, an dem Klimaschutz billiger ist als kein Klimaschutz. So weit, so bekannt. In den letzten 15 Jahren wurde viel geforscht, auch viel geredet, vor allem sonntags. Getan wurde wenig. Der durchschnittliche Verbraucher kümmert sich bis heute kaum um die ökologischen Folgen seines Konsums: Dickes Auto, Billigflüge nach Lust und Laune, verschwenderische Haushaltsgeräte. Bewusster Einkauf – ja klar, aber nicht nach ökologischen Kriterien, sondern eher danach, ob der Preis stimmt und die Sachen toll aussehen. Öko-Gedöns war einfach nicht gesellschaftsfähig.

So war es auch bei Peter Unfried. Die jährlichen Ferien in den USA waren für ihn ebenso selbstverständlich wie regelmäßige Kurztrips per Flugzeug, und der Strom – der kam einfach aus der Steckdose. Selbst Bruder Martin, Hardcore-Öko der ersten Stunde, konnte den Umweltignoranten mit seinen Argumenten kaum erreichen. Unfrieds Haltung schien zementiert: Umweltschutz, ja klar, eine wichtige Sache, doch was hat das mit mir zu tun...

Über den Autor

Peter Unfried ist stellvertretender Chefredakteur der taz und lebt in Berlin.


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