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Ökonomie für den Menschen
Buch

Ökonomie für den Menschen

Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft

Hanser, 2000 Mehr

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Bewertung der Redaktion

6

Rezension

Amartya Sen hat sich einen Ruf als Anwalt der vom Wohlstand Ausgeschlossenen erworben. Der Wirtschaftsnobelpreisträger legt in diesem Buch schlüssig dar, welche Auswirkungen die Beschneidung oder Nichtentfaltung persönlicher Freiheiten für Wirtschaft und Wohlstand haben. Entwicklung heißt für Sen die Erweiterung der realen Freiheiten, z. B. im Hinblick auf Gesundheitsfürsorge, Bildung oder Berufswahl. Das ist der rote Faden, der sich durchs ganze Buch zieht und sämtliche Themenbereiche miteinander verknüpft. Etwas ärgerlich ist, dass Sen manche Sachverhalte immer wieder aufs Neue durchargumentiert. Mit über 400 Seiten ist das Werk deutlich zu umfangreich ausgefallen, was vielleicht dem Umstand geschuldet ist, dass es auf sechs Vorlesungen basiert, deren Zusammenstellung der Professor vielleicht noch einmal hätte überdenken sollen. getAbstract.com empfiehlt das Buch trotzdem allen Lesern, die eine gewichtige zeitgenössische Stimme in der Diskussion um Globalisierung, Freiheit und Gerechtigkeit hören wollen.

Zusammenfassung

Ökonomie für den Menschen

Was ist Entwicklung? Wodurch entwickelt sich ein Mensch oder eine Volkswirtschaft? Der ausschlaggebende Faktor ist die Erweiterung real bestehender Freiheiten. Am Beispiel einer Volkswirtschaft wird dies deutlich: Soll sie sich entwickeln, also wachsen, so müssen vorrangig die Hauptursachen von Unfreiheit beseitigt werden. Dies wären beispielsweise Despotismus, Vernachlässigung einfachster sozialer Einrichtungen, Intoleranz gegenüber Mitmenschen oder auch überbordende Kontrolle von Seiten eines autoritären Staatsapparats. Diese Liste ließe sich zweifellos um ein Vielfaches verlängern. Wenn in vermeintlich wohlhabenden Ländern ein steiles soziales Gefälle zu Tage tritt, so muss nach anderen als den üblichen Erklärungen für Entwicklung bzw. Unterentwicklung gesucht werden. Meistens wird lediglich das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen ermittelt, was aber deutlich zu kurz greift. Ein Mangel an Verwirklichungschancen und damit die reale Armut hängen von weit mehr als dem nominellen Einkommensniveau ab. Zu unterscheiden sind also die Einkommensungleichheit und die Ungleichheit in Bezug auf Verwirklichungschancen, auch wenn beide natürlich nicht völlig...

Über den Autor

Amartya Sen, 1933 in Indien geboren, lehrte Wirtschaftswissenschaften u. a. in Delhi, an der London School of Economics, in Oxford, Cambridge und Harvard. 1998 erhielt er für seine Studien zur Wohlfahrtsökonomie und zur Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.


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