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Das unvermeidliche Ende des Internets und der Untergang der Informationsgesellschaft

Spektrum, 2013 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Ist es absurd, zu vermuten, dass das Internet untergehen könnte? Im Chor der Erfolgsmeldungen über E-Commerce, Social Media, Cloud- und Mobile Computing scheint ein Abgesang auf das Internet tatsächlich deplatziert. Doch Thomas Grüter liefert Fakten und Argumente, die zu denken geben. Er entwirft ein verstörend zeitnahes Untergangsszenario für das Internet und macht deutlich, dass damit auch das Informationszeitalter an sein Ende käme. Der Erkenntnisgewinn dieses Buches wird durch die sehr plastische Darstellung gefördert. Zudem wird klar, dass aus historischer Sicht nichts für einen ewigen Fortbestand unserer heutigen Zivilisation spricht: Oft genug hat sich das Blatt erschreckend schnell gewendet. Sicherheit und Fortschrittsglaube sind trügerisch. Doch Grüter betont auch, dass es noch nicht zu spät ist, Antworten zu finden. Selbst wenn das Szenario, das er entwirft, unrealistisch sein sollte, schadet es nicht, diese Möglichkeit einmal durchzudenken. Das findet zumindest getAbstract und empfiehlt das Buch allen, die eine alternative Sicht auf die Entwicklung von Technologie und Gesellschaft gewinnen wollen, insbesondere den Entscheidungsträgern.

Take-aways

  • Das Internet durchdringt heute alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft. Wir dürfen uns aber nicht ganz und gar auf diese Strukturen verlassen.
  • Eine Gefahr besteht in der gegenseitigen Abhängigkeit zwischen dem Internet und dem Stromnetz. Fällt ein System aus, ist auch das andere gefährdet.
  • Die Lebensdauer technischer Geräte und Komponenten ist relativ kurz. Bricht der Nachschub zusammen, stirbt das Netz.

Über den Autor

Thomas Grüter ist Arzt, Neurowissenschaftler und Wissenschaftsautor. Er hat mehrere Sachbücher veröffentlicht und schreibt unter anderem für Focus und Spiegel online.


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    A. vor 1 Jahrzehnt
    Zwar schildert der Autor einige interessante Katastrophenszenarien und analysiert die Fehleranfälligkeit und die Zerbrechlichkeit des Internets und des ganzen Ökosystems (Hardwarehersteller, Stromversorgung) darum herum. Wie die Welt im Jahr 2030 aussehen wird, kann aber auch der «Arzt, Neurowissenschaftler und Wissenschaftsautor» Thomas Grüter nicht voraussagen. Untergangsprophezeiungen gibt es schon so manche, da lese ich lieber gleich Thomas Bernhard: «Im Übrigen ist es unwahrscheinlich, dass zum Ende dieses Jahrhunderts diese Welt, wie wir sie heute kennen und verdauen müssen an jedem Tag, noch besteht. Das bezweifle ich entschieden. Alle Anzeichen stehen dafür, dass die Welt sich in kürzester Zeit so verändert, dass sie nicht wiederzuerkennen ist. Sie wird von Grund auf eine veränderte und tatsächlich von Grund auf zerstörte sein. Alles deutet darauf hin.» (Auslöschung, 1986)