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Ohne Netz
Buch

Ohne Netz

Mein halbes Jahr offline

Klett-Cotta, 2010 mais...


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Fast ist man versucht, dieses Buch schnell wieder beiseitezulegen. Gefühlte 1000 Mal hat man schon von Aussteigern gehört, die kurz vor dem Burn-out-Abgrund zur Besinnung kommen, allen Segnungen der Moderne abschwören und dann mal weg sind. Für die Mehrheit der Daheimgebliebenen sind ihre Geschichten ungefähr so relevant wie der Dow Jones für ein dreijähriges Kind. Ganz anders ergeht es dem Leser mit diesem Tagebuch: Alex Rühle trifft mit seinen Bekenntnissen pfeilgenau ins Herz jedes Durchschnittssurfers. Denn mal ehrlich, wer kann schon von sich behaupten, Smartphone und Laptop wirklich im Griff zu haben? Rühle lässt den Leser in die Abgründe seiner Seele blicken, bringt ihn mit den charmanten Weisheiten seiner Kinder zum Lachen und mit Zitaten aus guten Büchern zum Nachdenken. Platten Rat hat er nicht parat. Stattdessen aber jede Menge Literatur- und Musiktipps, geniale Sprachbilder und kluge Gedanken. getAbstract legt das Buch allen wärmstens ans Herz, die sich ein Stück analoge Freiheit erkämpfen möchten, ohne gleich zu digitalen Totalverweigerern zu werden.

Take-aways

  • Journalist Alex Rühle diagnostiziert sich selbst als „internetsüchtig“ und beschließt, für sechs Monate offline zu leben.
  • Bald stellen sich erste Entzugserscheinungen ein: Rühle fühlt sich leer und nervös.
  • Statt zu vereinsamen, sieht er aber seine Freunde öfter als zuvor.

Über den Autor

Alex Rühle ist Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung.


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