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Othello
Buch

Othello

London, 1622
Diese Ausgabe: dtv, 2006 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Tragödie
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Shakespeares fi esester Intrigant

Das grünäugige Ungeheuer: So wird die Eifersucht in Shakespeares Othello bezeichnet. Und zwar von Jago, dem wohl fiesesten Intriganten im umfangreichen Werk des Engländers. Jago ist der Fähnrich des schwarzen Generals Othello in Venedig und will seinen Herrn in das klebrige Netz jenes grünäugigen Monsters Eifersucht locken. Neid und Missgunst bestimmen sein Handeln, und mit seiner verlogenen Art spinnt er eine niederträchtige Intrige, in die sich der gutgläubige und edle Othello prompt verwickelt. Jago flüstert seinem General ein, dass ihm seine Frau Desdemona nicht treu sei, und hat schnell schlagende Indizien bei der Hand, darunter ein verräterisches Taschentuch, das der Bösewicht freilich selbst in den Besitz des Leutnants Cassio gespielt hat. So nimmt das Schicksal seinen Lauf: Othello schluckt das Gift der Eifersucht, und am Ende sind – typisch Shakespeare – so gut wie alle Hauptpersonen tot. Die Tragödie gehört zu den beliebtesten Bühnenwerken des englischen Dramatikers und hat neben drei Opern unzählige Verfilmungen und Adaptionen inspiriert.

Zusammenfassung

Zwei enttäuschte Männer

Nachts, auf einer Straße in Venedig. Zwei Männer unterhalten sich lautstark. Der eine ist Roderigo, ein reicher Edelmann, und der andere Jago, der Fähnrich des schwarzen Generals Othello. Jago hätte Roderigo eigentlich zur Heirat mit der schönen Desdemona verhelfen sollen, doch diese hat, wie die beiden nun wissen, klammheimlich Othello geehelicht. Roderigo und Jago sind sich einig in ihrem Hass auf den Schwarzen. Jago kann nicht vergessen, dass sein Herr einen gänzlich unerfahrenen Mann namens Cassio zum Leutnant befördert hat, während er selbst leer ausgegangen ist. Dennoch hängt er seinen Hass auf Othello nicht an die große Glocke, schließlich will er ja seine Karriere nicht gefährden. Zufällig kommen die beiden am Haus von Brabantio, Desdemonas Vater, vorbei. Jago stiftet Roderigo dazu an, diesem lautstark zu verkünden, dass Othello seine Tochter entführt und geheiratet habe. Erst will Brabantio nichts davon glauben. Als er aber feststellt, dass seine Tochter tatsächlich verschwunden ist, trommelt er Truppen zusammen, um Othello einen Besuch abzustatten.

Jagos Plan

Noch bevor Brabantio bei Othello anlangt, erfährt der General von...

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


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