Owen Meany
- Roman
- Gegenwartsliteratur
Worum es geht
Der kleine Jesus aus New Hampshire
John Irving gehört zu den beliebtesten amerikanischen Autoren der Gegenwart. Sein Markenzeichen: groteske Situationen, skurrile Typen und unterhaltsame Geschichten. So auch in seinem siebten Roman Owen Meany aus dem Jahr 1989. Owen ist kein "gewöhnlicher" Junge, auch wenn sein Nachname das suggeriert. Von den anderen Kindern wird er wegen seines zwergenhaften Wuchses und seiner schrillen Stimme gehänselt und malträtiert, doch erträgt er diese Anfeindungen mit stoischer Gelassenheit. An dem Tag, an dem er zum ersten Mal einen Baseball schlagen darf, passiert das Unfassbare: Der Ball trifft die von ihm über alles geliebte Mutter seines besten Freundes John: Sie ist sofort tot. Fortan ist Owens Leben nicht mehr dasselbe: Der tief gläubige Junge fühlt sich prädestiniert dazu, die Werke Gottes zu tun. Er spielt nicht nur in einem Krippenspiel das Jesuskind, sondern glaubt auch, dass ihm ein ähnliches Schicksal blüht: In Visionen erfährt er sein Todesdatum und sieht außerdem, dass er sein Leben für vietnamesische Kinder hingeben wird. Irving verschmilzt die Themen Glaube, Religiosität und Menschlichkeit zu einer stimmigen Geschichte, gewürzt mit haarsträubenden Ereignissen zwischen Vietnamkrieg und Reagan-Ära. Auf jeden Fall erwartet den Leser beste Unterhaltung auf hohem Niveau.
Zusammenfassung
Über den Autor
John Irving wird am 2. März 1942 in Exeter im US-Bundesstaat New Hampshire geboren. Wie viele seiner Romanfiguren stammt er aus einer Großfamilie. John ist das älteste von vier Kindern. Sein Stiefvater ist Lehrer an Johns Schule. Trotz seiner Legasthenie liest der Junge viel und gern, was seinen Noten eher abträglich ist. Als Teenager beginnt er mit dem Ringen. Sein Coach erkennt bei ihm ganz klar zu wenig Potenzial, um zu den Spitzenringern aufzuschließen, aber John lässt nicht locker und trainiert umso härter. Erst als Irving an der Universität Pittsburgh mit den besten Ringern des Landes trainiert und feststellen muss, dass er wirklich nicht mithalten kann, gibt er seinen Traum auf, Profi zu werden. Er wechselt daraufhin an die Universität New Hampshire, wo er an einem Kurs für kreatives Schreiben teilnimmt und seinen Mentor John Yount kennenlernt, der ihn ermuntert, mit dem Schreiben fortzufahren. Im Rahmen eines Austauschjahres geht Irving nach Wien. Während eines Deutschkurses zur Vorbereitung auf den Austausch lernt er seine erste Frau Shyla Leary kennen. Kurz nach der Hochzeit wird ihr Sohn Colin geboren. Als jung verheirateter Student mit einem Kleinkind entgeht Irving der Einberufung und so dem Vietnamkrieg. 1968 veröffentlicht er seinen ersten Roman Lasst die Bären los! (Setting Free the Bears). Er nimmt eine Stelle als Dozent an einem College in Vermont an und verbringt zwischendurch wieder ein Jahr in Wien, wo auch sein zweiter Sohn Brendan geboren wird. Nachdem sein neuer Verlag 1978 seinen vierten Roman Garp und wie er die Welt sah (The World According to Garp) mit einer großen Kampagne einem Millionenpublikum bekannt gemacht hat, kann Irving von der Schriftstellerei leben – und das von Bestseller zu Bestseller besser. 1985, während er Gottes Werk und Teufels Beitrag (The Cider House Rules) verfasst, trennt er sich von seiner ersten Frau und heiratet später seine Agentin Janet Turnball, mit der er seinen dritten Sohn Everett hat. John Irving lebt mit seiner Familie in Vermont und Toronto.
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