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Pandemien
Buch

Pandemien

Wie Viren die Welt verändern

S. Fischer, 2021 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Brisant
  • Unterhaltsam

Rezension

Im Vergleich mit dem, was uns an Pandemien noch bevorstehen könnte, nimmt sich Covid-19 als reines Vorspiel aus. Wo der Mensch sich ausbreitet und dafür Ökosysteme zerstört, wächst die Gefahr, dass ein bisher für Menschen harmloses Virus mutiert und von seinem tierischen Wirt auf den Menschen überspringt. Das Nipah-Virus etwa hat eine durchschnittliche Letalität von 60 Prozent und müsste nur noch ansteckender werden, um unsere Zivilisation auszulöschen. Philipp Kohlhöfers spannendes und sachkundig geschriebenes Buch bietet eine erhellende, wenn auch zutiefst beunruhigende Lektüre.

Zusammenfassung

Nach ersten Coronameldungen 2020 baute die Charité schnell einen PCR-Test für den Erreger.

Als der Virologe Christian Drosten am 1. Januar 2020 von Häufungen einer schweren Lungenentzündung im chinesischen Wuhan erfährt, ist noch nicht absehbar, wie ernst die Entwicklung ist. Die Rede ist von SARS. Doch Genaues weiß man noch nicht. Der SARS-Coronavirus ist ein alter Bekannter – Drosten hat ihn 2003 entdeckt. Er beschäftigt sich seit fast 20 Jahren mit Coronaviren. Die Meldungen sind beunruhigend. Und so beschließen sie in seinem Institut an der Charité, vorsichtshalber einen Test zu entwickeln. Das ist Routine, und SARS-Viren haben sie in ihrem gesicherten Gefrierlager vorrätig. Bei der ersten Expertenrunde der WHO kann Drosten seinen Kollegen bereits mitteilen, dass zeitnah ein Test vorliegen wird. Und als der PCR-Test bald darauf von Krankenhäusern in Thailand und Vietnam angefordert wird, ist den Leuten am Institut klar, dass ein globales Problem auf sie zukommen könnte.

Die vor über 300 Jahren gegründete Charité wird vom Magazin Newsweek als fünftbestes Krankenhaus weltweit und als mit Abstand führend in Europa eingestuft. Drostens Institut ist das deutsche...

Über den Autor

Der Journalist Philipp Kohlhöfer schreibt unter anderem für GEO. Außerdem arbeitet er für das Forschungsnetz Zoonotische Infektionskrankheiten.


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