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Paradies perdu

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Paradies perdu

Wie die Schweiz ihr Bankgeheimnis verlor

Hoffmann und Campe,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Ist das einstige Steuerparadies Schweiz ein Sündenpfuhl? Eine Chronik der Ereignisse.


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Hintergrund
  • Unterhaltsam

Rezension

Ohne die Machenschaften der UBS im Privatkundengeschäft in den USA wäre das Schweizer Bankgeheimnis heute nicht toter Buchstabe, so der Tenor dieses Buches. Es liest sich stellenweise so spannend wie ein Wirtschaftskrimi. Schnell macht sich beim Leser Unverständnis darüber breit, wie lange die UBS-Führung nichts davon geahnt haben will, dass sie ins Visier der USA geraten war und weiterhin Illegales tat. Dass dann schließlich das Bankgeheimnis – immerhin ein Gesetz eines souveränen Staates – gebogen und gebrochen wurde, um die Verfehlungen einer Großbank zu retten, grenzt ans Unglaubliche, ist aber Tatsache. Wie die Schweiz und ihre Großbanken ihr Geschäftsmodell den neuen Gegebenheiten anpassen werden, bleibt abzuwarten; Lukas Hässig lässt sich darüber nicht weiter aus. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die eine spannend geschriebene Aufarbeitung der jüngsten Ereignisse rund um den Sündenfall UBS und das Schweizer Bankgeheimnis lesen wollen.

Zusammenfassung

Bankgeheimnis perdu

Das seit 1934 bestehende und als Schweizer Spezialität geltende Bankgeheimnis ist de facto tot. Ausgerechnet die größte Schweizer Bank, die UBS, hat dafür gesorgt, dass die Schweiz kein Steuerparadies mehr ist. Viele Jahrzehnte gelang es der Alpenrepublik, ihre Unterscheidung von Steuerbetrug und Steuerhinterziehung aufrechtzuerhalten, auch in Verträgen und Abkommen mit anderen Ländern. Im Unterschied zu anderen Ländern ist in der Schweiz allein der Betrug (z. B. durch Urkundenfälschung) strafbar, das einfache Hinterziehen von Steuern jedoch nicht. Nur bei Steuerbetrug muss darum die Identität des Kontoinhabers preisgegeben werden, den Hinterziehenden dagegen schützt das Bankgeheimnis. Diese Finesse brachte der Schweiz Milliarden ausländischer, vor dem jeweiligen Fiskus in Sicherheit gebrachter Vermögensbeträge ein. Die Schweiz besteuerte lediglich die Zinserträge von Ausländern und führte diese Einnahmen – anonym – an die jeweiligen Staaten der Kontoinhaber ab. So konnte das Bankgeheimnis gewahrt werden.

Der Anfang vom Ende: das Qualified Intermediary Agreement

Die USA hatten den Schweizer Bankenplatz schon seit einigen Jahren im...

Über den Autor

Lukas Hässig ist ausgebildeter Bankkaufmann, Journalist und Autor. Als Wirtschaftsredakteur arbeitete er für die Sonntagszeitung, Finanz und Wirtschaft, Facts und Die Weltwoche. Er ist auch Autor des Buches Der UBS-Crash.


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