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Parmenides
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Parmenides

Athen, um 370 v. Chr.
Diese Ausgabe: Reclam, 2015 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Griechische Antike

Worum es geht

Philosophische Fingerübungen

Parmenides ist der wohl undurchsichtigste von Platons Dialogen. Er verlangt dem Leser ein hohes Maß an Konzentration ab. Mit einer Flut von Argumenten belegt die Hauptfigur Parmenides eine These nach der anderen, um gleich darauf auch das Gegenteil zu beweisen. Die verworrene Dialektik rund um den Begriff des Einen bietet unerschöpflichen Spielraum für philosophische Interpretationen. Die Argumente lassen sich im Hinblick auf ihre logische Struktur analysieren, man kann sie mit heutigen Begrifflichkeiten vergleichen und nachvollziehen, wie einzelne Elemente des Dialogs spätere Themen der Philosophie vorwegnehmen: Man kann sich schier endlos mit dem Dialog beschäftigen. Kein Wunder also, dass er Generationen von Philosophen herausgefordert hat. Seinen Wert für den interessierten Laien erhält der Dialog dagegen durch die einleitende Darstellung der platonischen Ideenlehre im ersten Teil.

Zusammenfassung

Ein Besuch bei Antiphon

Kephalos berichtet von einem Treffen auf dem Marktplatz: Er ist gerade mit Bekannten aus seiner Heimatstadt in Athen angekommen und begegnet Adeimantos und Glaukon. Sie kommen auf die Philosophie und die berühmten Philosophen Zenon, Parmenides und Sokrates zu sprechen. Die Männer haben von einem Gespräch zwischen den Philosophen gehört und würden gern mehr über den Inhalt erfahren. Bei dem Gespräch war der damalige Gastgeber von Zenon und Parmenides, Pythodoros, anwesend, der sich den Inhalt genau eingeprägt und sein Wissen an seinen Enkel Antiphon weitergegeben hat. Antiphon ist ein Bekannter von Kephalos. Zusammen beschließen die Männer, Antiphon zu besuchen und ihn nach dem Gespräch der drei Philosophen zu fragen.

Antiphon erklärt sich bereit, die Geschichte seines Großvaters wiederzugeben. Parmenides war zum Zeitpunkt des Gesprächs ein alter Mann, Zenon etwa 40 Jahre alt, und beide wohnten damals bei Pythodoros. Der junge Sokrates habe die beiden weisen Männer eines Tages zusammen mit anderen aufgesucht, ...

Über den Autor

Platon gilt als einer der größten philosophischen Denker aller Zeiten. Zusammen mit seinem Lehrer Sokrates und seinem Schüler Aristoteles bildet er das Dreigestirn am Morgenhimmel der westlichen Philosophie. Platon wird 427 v. Chr. in Athen geboren, als Sohn des Ariston, eines Nachfahren des letzten Königs von Athen. Da Platon aus aristokratischen Kreisen stammt, scheint eine politische Laufbahn vorgezeichnet. Doch die Politik verliert für ihn schnell an Reiz, als er sieht, wie die oligarchische Herrschaft der Dreißig im Jahr 404 v. Chr. Athen unterjocht. Platon betrachtet die Politik von nun an mit einem gewissen Abscheu, sie lässt ihn aber nie ganz los. Er wird ein Schüler des Sokrates, dessen ungerechte Hinrichtung im Jahr 399 v. Chr. ihn stark prägen wird. Fortan tritt Sokrates als Hauptdarsteller seiner philosophischen Schriften auf: 13 Briefe und 41 philosophische Dialoge sind überliefert. Nach der Verurteilung des Sokrates flüchtet Platon zu Euklid nach Megara (30 Kilometer westlich von Athen). Er reist weiter in die griechischen Kolonien von Kyrene (im heutigen Libyen), nach Ägypten und Italien. 387 v. Chr. kehrt er nach Athen zurück und gründet hier eine Schule: die Akademie. Deren Studienplan umfasst die Wissensgebiete Astronomie, Biologie, Mathematik, politische Theorie und Philosophie. Ihr berühmtester Schüler wird Aristoteles. 367 v. Chr. ergibt sich für Platon die einmalige Möglichkeit, sein in seinem Hauptwerk Der Staat entworfenes Politikideal in die Praxis umzusetzen: Er wird als politischer Berater an den Hof von Dionysios II., dem Herrscher von Syrakus, gerufen. Seine Hoffnungen, diesen in der Kunst des Regierens zu unterweisen, zerschlagen sich jedoch. Platon stirbt um 347 v. Chr. in Athen.


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