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Personalauswahl zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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Personalauswahl zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Eine wirtschaftspsychologische Analyse

Springer,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Der größte Blender kriegt den Job? Stimmt leider oft. Aber das lässt sich verhindern.


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Wie bewerbe ich mich richtig, fragen sich die einen. Wie finde ich die besten Mitarbeiter, die anderen. Etliche Tipps sollen beiden Seiten helfen, ihren Wunschjob bzw. ihren Traummitarbeiter zu bekommen – doch die meisten dieser Tipps sind lächerlich, meint Wirtschaftspsychologe Uwe P. Kanning und weist auf eklatante Mängel in der heutigen Bewerbungspraxis hin. In bissigem Ton stellt er Gepflogenheiten und Scheinsicherheiten bloß, die sich in den HR-Abteilungen breitgemacht haben. Entkleidet von allem, was wissenschaftlich nicht abgesichert ist, zeigt sich ein von menschlichen Schwächen geprägtes System der Postenvergabe, das Kanning mit Anekdoten und Absurditäten illustriert. Das ist unterhaltsam, mitunter aber auch verwirrend, zumal die Grenze zwischen Ironie und Ernst öfter verfließt. getAbstract empfiehlt das meinungsfreudige Buch allen, die Bewerbungsverfahren vor sich haben – als Personaler oder als Stellensuchender.

Zusammenfassung

Blender statt Bewerber

Wer sich um eine Stelle bewirbt, greift oft vorher zu einem Ratgeberbuch. Einschlägig sind die Titel von Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader, an deren Tipps sich viele Bewerber ebenso orientieren wie andere Ratgeber. Der Tenor dieser Bücher: Bewerbung ist eine Marketingaufgabe. Es geht nicht etwa darum, eine zutreffende Beschreibung von sich selbst abzugeben oder eine passende Stelle zu finden; vielmehr gilt es, Eindruck zu schinden und allfällige Selbstzweifel zu unterdrücken. Ehrliche Einschätzungen? Weg damit! Die Ratgeber fordern zur Manipulation auf. Sie zeigen, wie man seinen Lebenslauf frisiert, Schwächen kaschiert und Hobbys zu Erfahrungsschätzen aufbläst. Nicht thematisiert wird die Frage, was mit realen Leistungsschwächen ist – und ob die später vielleicht nicht doch auffallen könnten.

Die große Verbreitung solcher Ratgeberliteratur ist nur mit der Unsicherheit oder gar Angst der Bewerber zu erklären. Niemand weiß, ob die Tipps in der Praxis tatsächlich irgendjemandem nützen; manche können sogar voll nach hinten losgehen. Gut möglich zum Beispiel, dass sich ein Personaler belästigt fühlt, wenn Sie Erkundigungen über ihn einholen...

Über den Autor

Uwe P. Kanning ist Professor für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Osnabrück. Er hat psychologische Testverfahren entwickelt und ist Autor des Buches Systematische Leistungsbeurteilung.


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