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Rezension
Ein Land, in dem die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer niedriger ist als in Mali oder Afghanistan und in dem die Mehrheit der Bevölkerung einen der grausamsten Massenmörder aller Zeiten als Nationalhelden verehrt. Eine Bananenrepublik? Nein, sondern das Russland von heute. Helmut Schmidt verspottete einst die Sowjetunion als „Obervolta mit Atomwaffen“. Der Historiker Walter Laqueur teilt dieses geringschätzige Urteil nicht, auch wenn er über die kulturellen, demografischen und wirtschaftlichen Aussichten Russlands nichts Gutes zu berichten weiß. Er beschreibt das Land als einen angeschossenen Bären, der sich von Feinden umzingelt wähnt und mit seinem verletzten Stolz zur ernsthaften Gefahr werden kann. Russlandkenner Laqueur versucht erst gar nicht, dem Biest mit Verständnis oder gar Milde zu begegnen. Seine Kenntnis der russischen Geistesgeschichte und seine hintersinnige Ironie sorgen für eine interessante und kurzweilige Lektüre. Neue Erkenntnisse oder konstruktive Vorschläge zum Umgang mit der gekränkten Nation bietet er jedoch nicht. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die wissen wollen, wie Russland unter Putin funktioniert und wohin es sich entwickelt.
Zusammenfassung
Über den Autor
Walter Laqueur ist Historiker und Publizist. Er wurde 1921 in Breslau geboren und lebt in London und Washington, wo er für das Center of Strategic und International Studies arbeitet. Er spricht fließend Russisch und reist seit den 1950er-Jahren regelmäßig nach Russland.
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