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Quo vadis?
Buch

Quo vadis?

Eine Erzählung aus der Zeit Neros

Krakau, 1895/96
Diese Ausgabe: Diogenes Verlag, 1985 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Historischer Roman
  • Moderne

Worum es geht

Der Historienschinken schlechthin

Quo vadis? ist einer der ersten Weltbestseller, mit Übersetzungen in mehr als 30 Sprachen. Das Buch bietet alles, was man von einem spannenden Historienschinken erwartet: Liebe und Hass, Rache und Verrat, brutale Kampfszenen – und natürlich ein zu Tränen rührendes Happy End. Kein Wunder, dass einer der bekanntesten Monumentalfilme auf diesem Roman beruht. Sienkiewicz kontrastiert effektvoll die dekadente römische Gesellschaft unter Kaiser Nero mit den frühen Christen, die als würdig und rein geschildert werden. Geschickt bettet der polnische Autor, der 1905 den Nobelpreis erhielt, die christliche Botschaft in die dramatische Liebesgeschichte zwischen einem jungen Römer und einer überzeugten Christin ein. Man kann sich an der schematischen Zeichnung der Charaktere und der strikten Aufteilung in Gut und Böse stören, und auch der blumige, bildhafte und mitunter kitschige Stil ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber wer in detailreichen, farbenprächtigen Schilderungen des römischen Alltags schwelgen will, wird dieses Buch lieben.

Zusammenfassung

Eine Intrige an Neros Hof

Gaius Petronius, ein für seinen feinen Geschmack und seine Spottlust bekannter Schriftsteller am Hof von Kaiser Nero, erhält Besuch von seinem Neffen Markus Vinicius. Der junge Mann gesteht, sich in Lygia, die Tochter des lygischen Königs, verliebt zu haben, die während des Krieges als Geisel genommen wurde und bei der Schwester des römischen Statthalters für Germanien, Pomponia Graecina, aufwuchs. Pomponia, die im Verdacht steht, Anhängerin des verbotenen Christentums zu sein, ist eine Ausnahme unter den leichtlebigen Frauen Roms. Zusammen mit ihrem Mann, dem ehemaligen Feldherren Aulus Plautius, ihrem gemeinsamen Sohn und der Pflegetochter Lygia lebt sie fernab aller Vergnügungen in stiller Zurückgezogenheit.

Als Petronius die Familie besucht, um ein gutes Wort für Vinicius einzulegen, ist selbst er, der dekadente Spötter, von Pomponias ernstem, würdevollem Auftreten beeindruckt. Auf seine Frage, ob sie an die Götter glaube, erwidert Pomponia, sie glaube an den einen und allzeit gerechten Gott. Petronius erkennt, dass Lygias Pflegeltern ...

Über den Autor

Henryk Sienkiewicz wird am 5. Mai 1846 in Wola Okrzejska in der polnischen Provinz Podolien geboren. Sein Vater Josef Sienkiewicz, ein verarmter adliger Grundbesitzer, kämpft im Widerstand gegen die russischen Besatzer. 1861 zieht die Familie nach Warschau, wo der junge Henryk nach Abschluss der Schule Geschichte und Literatur studiert. Noch als Student beginnt er kritische Artikel zu schreiben und veröffentlicht seine ersten Erzählungen. 1871 verlässt Sienkiewicz die Universität ohne Abschluss und arbeitet als Journalist für die Warschauer Zeitung Gazeta Polska. 1876 reist er als Korrespondent zwei Jahre lang quer durch Amerika. Auch nach seiner Rückkehr bleibt das Reisen für den Vielschreiber, der in den Hotels ganz Europas seine Kurzgeschichten und Texte verfasst, eine Lebensform und Voraussetzung seines Schaffens. Der erste Teil seines im Polen des 17. Jahrhunderts angesiedelten Romans Ogniem i mieczem (Mit Feuer und Schwert, 1883) ist ein Großerfolg und wird bis 1887 um zwei weitere Bände ergänzt. 1895 beendet Sienkiewicz Quo vadis?, den Roman, der seinen Weltruhm begründet und ihn finanziell unabhängig macht. Trotz seiner Vorliebe für historische Stoffe ist der Autor politisch sehr engagiert. Im Roman Krzyzacy (Die Kreuzritter, 1900) ruft er seine Landsleute auf, sich gegen die Unterdrückung aufzulehnen. Für sein Gesamtwerk erhält Sienkiewicz, der nicht nur in Polen großen Ruhm genießt, 1905 den Nobelpreis. Mit seiner dritten Frau zieht er nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs ins schweizerische Vevey, von wo aus er Hilfe für Kriegsopfer organisiert. Dort stirbt er am 15. November 1916. Acht Jahre nach seinem Tod findet er in der Krypta der Warschauer Johannes-Kathedrale seine letzte Ruhestätte.


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