Moore wieder befeuchten oder CO2-Luftsauger einsetzen: Es gibt heute eine Reihe von Wegen, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und langfristig zu speichern. Das Buch gibt einen guten Überblick über mögliche Lösungen. Es beschreibt ausdrücklich nicht, wie man die Emissionen des eigenen Unternehmens reduziert, sondern wie man jenen CO2-Rest, den man beim besten Willen nicht vermeiden kann, am Zertifikatemarkt kompensieren kann. Großer Pluspunkt: Die Autoren versuchen nicht, mit akademischen Formulierungen zu beeindrucken, sondern schreiben verständlich und praxisnah.
„Nettonull“ heißt, 90 Prozent der eigenen Emissionen zu reduzieren und den Rest zu kompensieren.
Stellen Sie sich vor, Ihre Badewanne ist die Erdatmosphäre. Das Wasser steht schon bis zum Rand, da bemerken Sie, dass der Wasserhahn klemmt. Obendrein ist der Abfluss verstopft, die Wanne droht überzulaufen. Mit äußerster Kraft schaffen Sie es, den Hahn ein bisschen zuzudrehen und den Abfluss ein wenig freizubekommen. Wenigstens bleibt die Wassermenge jetzt konstant. Übertragen auf die Atmosphäre entspricht das dem Moment, wo sich Emissionsquellen und Emissionssenken die Waage halten. Dann erwärmt sich die Atmosphäre nicht weiter. Das ist die Nettonull: Wir stoßen nicht mehr CO2 aus, als wir aus der Luft entfernen. Die EU hat hohe Ziele: Bis 2030 will sie den Ausstoß gegenüber 1990 halbieren und bis 2050 will sie die Nettonull erreichen. Deutschland möchte das bereits 2045, China 2060.
Wie soll Ihr Unternehmen dieses Thema angehen? Sie können sich an die 2015 gegründete „Science Based Target initiative“ (SBTi) wenden. Dort hilft man Ihnen, anhand Ihrer aktuellen Emissionen validierte Reduktionsziele zu entwickeln und den jährlichen Fortschritt...
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