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Radical Remote
Artikel

Radical Remote

Fallstudie: Wie gelingt der konsequente Verzicht auf Büros?

Brand eins, 2021

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ
  • Praktische Beispiele
  • Inspirierend

Rezension

Eine Firma mit 75 Mitarbeitern zum Erfolg bringen, ohne dass diese je in einem Büro zusammenkommen – ja, das funktioniert, aber natürlich nicht von allein. Das Porträt des App-Anbieters komoot, der seit 2017 nur noch digital arbeitet, zeigt, welche enormen Vorteile Remote Work haben kann, kehrt aber auch die Probleme nicht unter den Teppich.

Zusammenfassung

Radical Remote, die vollständige Verlagerung der Arbeit ins Netz, ist möglich, erfordert jedoch besonders klare Grundregeln, Disziplin und maximale Transparenz.

Die 2010 gegründete Firma komoot, Anbieter einer Routenplaner-App mit rund 75 Mitarbeitern und 17 Millionen Nutzern, praktiziert „radical remote“: Seit 2017 dürfen Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz völlig frei wählen. Am Firmensitz in Potsdam werden nur noch Überreste eines Büros betrieben, um Post zu empfangen und all das zu digitalisieren, was das Unternehmen von außen analog erreicht. Sämtliche Prozesse im Unternehmen sind internetbasiert.

Die Zusammenarbeit verläuft deswegen aber durchaus nicht ungeregelt – eher im Gegenteil: Gerade weil die Mitarbeiter über den Globus verstreut leben, sind verbindliche Grundsätze besonders wichtig. Bei komoot heißt das unter anderem:

  • Die Kernarbeitszeit von 10 bis 15 Uhr Berliner Zeit ist unabhängig vom Aufenthaltsort verpflichtend.
  • Arbeitssprache ist ausschließlich Englisch.
  • Schnelle Kommunikation ist unerlässlich, gerade weil sie meist asynchron und schriftlich...

Über den Autor

Harald Willenbrock ist Wirtschaftsjournalist und Texter.


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