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Reinventing Organizations
Buch

Reinventing Organizations

Ein Leitfaden zur Gestaltung sinnstiftender Formen der Zusammenarbeit

Vahlen, 2015 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Rezension

Frederic Laloux ist Feuer und Flamme für sinnstiftende Formen der Zusammenarbeit. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest bei der Lektüre dieses Buches. Er hat genau recherchiert, um die Zusammenhänge aufzudecken, die zu den heutigen Organisationsmodellen geführt haben, und bringt zahlreiche Beispiele und Fakten, die zeigen sollen, warum Wachstumsbesessenheit in eine Sackgasse führt. Gleichzeitig erklärt er anhand von Beobachtungen in existierenden Organisationen, wie es besser funktionieren kann, und malt damit ein hoffnungsvolles Bild für eine bessere Arbeitswelt. Alle Aussagen haben Hand und Fuß: Immer wenn man gerade versucht ist, Lalouxs Vorschläge als hübsche Illusion abzutun, kommt er mit einem handfesten Beispiel, das belegt, dass sie eben doch funktionieren. getAbstract empfiehlt dieses Buch allen, die vor der Gründung eines neuen Unternehmens stehen oder die mit ihrer jetzigen Arbeitssituation unzufrieden sind.

Zusammenfassung

Die Ironie der heutigen Organisationsformen

Kennen Sie die Dilbert-Cartoons von Scott Adams? Die meisten Angestellten erkennen darin das desillusionierende Gefühl beim Verrichten ihrer Arbeit und können sich daher gut mit der Hauptfigur des Comics identifizieren. Woran liegt das? Die meisten Errungenschaften der Menschheit waren nur durch die organisierte Zusammenarbeit mehrerer Individuen möglich. Und doch geben moderne Organisationen ihren Mitarbeitern das Gefühl, austauschbar zu sein und eine sinnlose Tätigkeit zu erledigen – unabhängig davon, ob sie ganz unten oder weit oben in der Hierarchie stehen. Daraus resultiert der Wunsch nach einer ganz neu gedachten Art der Zusammenarbeit. Und genau das scheint immer realistischer zu werden: Die zunehmende Bedeutung des Internets zeigt uns, dass es möglich ist, Wissen gemeinschaftlich zu nutzen und die üblichen Top-down-Hierarchien zu durchbrechen.

Die Eckpfeiler traditioneller bzw. moderner Organisationsformen

Die Aufgaben der Menschen waren um 100 000 v. Chr. relativ überschaubar. Die Nahrungssuche hatte oberste Priorität. Man lebte in kleinen Familiengruppen mit einigen Dutzend Menschen zusammen und...

Über den Autor

Frederic Laloux arbeitet als Berater und Coach für Führungskräfte, die ganz neue Wege in der Organisationsentwicklung gehen wollen. Er war früher Partner bei McKinsey und lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Brüssel.


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    S. S. vor 9 Jahren
    Das klingt ja alles recht nett.
    Ich bin seit 35 Jahren selbständig. 20 Jahre im Handel und, überschneidend, bereits 25 Jahre in der Beratung.
    Meine Kunden sind unter anderem einige Kliniken, Skischulen, von welchen die zwei größten 700 Skilehrer in Spitzenzeiten beschäftigen und zahlreiche andere Dienstleister und Handwerker. Einige meiner Kunden zählen zu den Spitzenprofis ihrer Branche. Aus Sicht der Kunden und aus Sicht der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen.

    Zwei meiner Beiträge, die ich dazu leisten darf, sind Entwicklungen wie man Kunden begeistert und wie Firmen oder Teams auf einfache und klare, meist hirarchische, Art und Weise zum Funktionieren gebracht werden. Ich rate meist zu flachen Hirarchien, aber eben Hirarchien, in Bedacht, dass die Struktur der Strategie folgen muss und vor dem Hintergrund bester Erfahrungen mit "straff-lockerer" Führung.

    Ärzte haben darin eine völlig andere Entscheidungsmacht als die OP-Assistenten. Die Geschäftsführer, die auch Hauptgesellschafter sind, entscheiden und investieren auf eigenes Risiko und haften mit ihrem Privatvermögen für Millionen von Euros. Kein neuer Krankenpfleger und auch kein neuer Skilehrer wird in wichtige Entscheidungsfindungen eingebunden. Es gibt ein Controlling, ein Marketing und ein QM führ mehrere Standorte. Die Zufriedenheitsquote der Patienten rsp. der Kunden liegt mit >95% über Jahre hindurch auf "sehr gut". Außerdem sehen die Miarbeiter/innen idR in ihrer Tätigkeit, trotz Hirarchie und mittlerem Management, meistens den erwartbaren Sinn ihres Schaffens und sind auch motiviert.

    Wenn man über Jahrzehnte mit "altmodischen Tools" gute Erfahrungen gemacht hat, neigt man nicht dazu dem Mainstream zu verfallen. Bei allem Respekt vor dem Werk "Reinventing Organizations", das bestimmt für spezielle Firmenkkonstellationen eine beste Lösung bietet, mag ich noch hinzufügen, dass Sinnstiftung durch viele verschiedene Organisationformen erreicht werden kann.

    Ich empfehle das getAbstract oder vielleicht auch das Buch dazu zu lesen. Rate jedoch die Lösungsansätze darin sehr differenziert zu betrachten.
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      vor 8 Jahren
      @Stefan: Ich denke, es geht tiefer und setzt an den Fundamenten des Wirtschaftens an sich an. In dem Buch werden Grundsatzfragen angegangen und neu definiert: Was ist "Erfolg"? Was sind "Spitzenprofis"? Was sind "beste Lösungen"?
      Hier offenbart sich eine völlig neue Sicht, die Erfolg nicht mehr nur an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen mißst, sondern auch und vor allem daran, wie sehr die Arbeit und ihr Ergebnis Bedürfnisse erfüllt und das Leben allgemein bereichert. Das eigene ebenso, wie das von Geschäftspartnern und Kunden...
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    G. G. vor 9 Jahren
    Die Zusammenfassung ist sehr interessant. Ich werde das Buch kaufen, denn ich vermisse hier die Tiefe. Es wird nicht erwähnt, wie man was erreichen kann. Ich erkennen auch Ansätze von systemischer Organisationstheorie. Die wird aber nicht zugezogen. Finde ich im Buch mehr?
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      vor 9 Jahren
      Laloux steht sicher in der Tradition der systemischen Organisationstheorie; häufig bezieht er sich auf das Holacracy-Modell. Im Buch werden Sie vor allem eine Fülle von Praxisbeispielen finden, u. a. über den Krankenpflegedienst Buurtzorg, den Lebensmittelhersteller Morning Star und sehr häufig den Automobilzulieferer FAVI. Eine konkrete Anleitung ("So bauen Sie Ihre Organisation in zehn Schritten um.") liefert das Buch nicht, würde aber wohl auch dem Glauben an die Kraft der Selbstorganisation, die Laloux predigt, zuwiderlaufen.

      Antje Reul, Redaktion getAbstract