Rezension
Das muss man sich auf YouTube anschauen: Der Globetrotter Matt Harding stellte 2005 ein Video ins Netz, das ihn einsam tanzend vor Sehenswürdigkeiten in aller Welt zeigt – und wurde fortan dafür bezahlt, mit fröhlichen Menschengruppen von Madrid bis Madagaskar vor atemberaubenden Kulissen zu tanzen. Ethan Zuckerman erzählt diese Anekdote einer kreativen Grenzüberschreitung voller Idealismus, steht sie doch exemplarisch für seinen Aufruf, das Potenzial des Internets für eine echte – und nicht nur eine scheinbare – Vernetzung zwischen verschiedenen Kulturen, Denkweisen und sozialen Schichten zu nutzen. Obwohl er einräumt, dass Traumtänzer wie Matt die drängenden Probleme unserer Zeit nicht lösen werden, ist er doch überzeugt: Digitale Kosmopoliten weisen den Weg in eine bessere Zukunft. Diese ist laut dem Manifest der von ihm mitbegründeten Blogger-Initiative Global Voices „frei, fair, blühend und dauerhaft, für alle Bürger des Planeten“. Das sind hehre Ziele, denen laut Zuckerman eine unfaire Globalisierung, unausgewogene Medienaufmerksamkeit und digitale Gettoisierung im Weg stehen. Wirklich durchschlagende Tipps zu deren Überwindung hat er nicht parat, dennoch empfiehlt getAbstract das Buch allen, die sich von seinem Optimismus anstecken lassen möchten.
Zusammenfassung
Über den Autor
Ethan Zuckerman ist Direktor des Center for Civic Media am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Mitbegründer von Global Voices, einer Gemeinschaft von Bloggern, die aus aller Welt berichten.
Kommentar abgeben