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Rewire!
Buch

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Warum wir das Internet besser nutzen müssen

Hogrefe, 2014 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Inspirierend

Rezension

Das muss man sich auf YouTube anschauen: Der Globetrotter Matt Harding stellte 2005 ein Video ins Netz, das ihn einsam tanzend vor Sehenswürdigkeiten in aller Welt zeigt – und wurde fortan dafür bezahlt, mit fröhlichen Menschengruppen von Madrid bis Madagaskar vor atemberaubenden Kulissen zu tanzen. Ethan Zuckerman erzählt diese Anekdote einer kreativen Grenzüberschreitung voller Idealismus, steht sie doch exemplarisch für seinen Aufruf, das Potenzial des Internets für eine echte – und nicht nur eine scheinbare – Vernetzung zwischen verschiedenen Kulturen, Denkweisen und sozialen Schichten zu nutzen. Obwohl er einräumt, dass Traumtänzer wie Matt die drängenden Probleme unserer Zeit nicht lösen werden, ist er doch überzeugt: Digitale Kosmopoliten weisen den Weg in eine bessere Zukunft. Diese ist laut dem Manifest der von ihm mitbegründeten Blogger-Initiative Global Voices „frei, fair, blühend und dauerhaft, für alle Bürger des Planeten“. Das sind hehre Ziele, denen laut Zuckerman eine unfaire Globalisierung, unausgewogene Medienaufmerksamkeit und digitale Gettoisierung im Weg stehen. Wirklich durchschlagende Tipps zu deren Überwindung hat er nicht parat, dennoch empfiehlt getAbstract das Buch allen, die sich von seinem Optimismus anstecken lassen möchten.

Zusammenfassung

Kassetten als Katalysator

Der Aufstieg des iranischen Gelehrten Khomeini kam für die meisten Beobachter völlig überraschend: Wie konnte ein reaktionärer Islamist in einem der damals modernsten Staaten der Region die Macht an sich reißen? Ein Teil der Antwort liegt in den 1000-fach kopierten Aufnahmekassetten seiner Hetzpredigten, die den Menschen halfen, sich untereinander zu vernetzen. Während des Arabischen Frühlings 2011 wiederholte sich dieser Effekt, dank Facebook und Twitter. Wie der Schah damals musste nun Präsident Mubarak erfahren, dass alte Gewissheiten im Zeitalter der zunehmenden Vernetzung nicht mehr gelten.

Allerdings gibt es auch keine neuen Gewissheiten: Die Möglichkeit, mit anderen Kulturen zu interagieren, macht uns nicht automatisch zu Kosmopoliten, und die Hoffnung, Fortschritte in der Kommunikationstechnologie würden Krieg und Zwietracht für immer aus der Welt schaffen, hat sich nicht erfüllt. Dem Cyberoptimismus der Internetpioniere steht heute ein ausgeprägter Cyberskeptizismus gegenüber. Letztlich bedeutet die Tatsache, dass wir uns in Echtzeit über Vorgänge in der ganzen Welt informieren können, nicht, dass wir es auch tatsächlich tun. Laut...

Über den Autor

Ethan Zuckerman ist Direktor des Center for Civic Media am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Mitbegründer von Global Voices, einer Gemeinschaft von Bloggern, die aus aller Welt berichten.


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