Die Entwicklung der modernen Technik wird unser menschliches Leben im Kern verändern. Höchst intime Bereiche wie Sex, Ernährung, Geburt und Tod könnten an Maschinen und künstliche Intelligenzen ausgelagert werden. Rund um den Globus besucht Jenny Kleeman Menschen, die an der Transformation des Menschlichen arbeiten. Auch wenn noch viele der Entwicklungen heiße Luft sind: Das Risikokapital fließt. Wie eine Zukunft mit solchen Maschinen aussehen kann und welche Konsequenzen diese technologischen Innovationen für unser Leben hätten, untersucht Kleeman in ihrem spannenden Buch.
Lebensechte Sexroboter dienen heute schon manchen Menschen als Beziehungsersatz.
Sextoys und Sexpuppen, die realistisch aussehen und sich lebensecht anfühlen, sind bereits Realität. Sie kosten zwischen 6000 und über 50 000 Dollar, je nachdem, wie weit die individuellen Anpassungswünsche der Kunden gehen. Diese Puppen bestehen aus einer Silikonhaut auf einem PVC-Skelett mit Stahlgelenken. Die Form von Brüsten, Brustwarzen oder Schamlippen ist frei wählbar, ebenfalls Gesichtsausdruck und Schminke. Doch die Industrie arbeitet schon fieberhaft am nächsten Schritt: animatronischen Sexrobotern. Diese vollbeweglichen Humanoiden sollen sprechen können, sich mit ihren Besitzern unterhalten und systematisch Fragen stellen, um mehr über Vorlieben und Interessen der Besitzer zu erfahren.
Die Kunden sind fast ausschließlich Männer. Sie nennen sich „iDollators“ und leben mit ihren „synthetischen Partnern“ in Zweier-, manchmal auch in polyamourösen Beziehungen. Sie geben jeder ihrer Puppen Namen, entwerfen Lebensgeschichten, detaillierte Vorlieben und Eigenheiten und unterstellen ihre Beziehungen klaren Regeln. Für sie sind diese Puppen mehr als bloße Sextoys: Sie sind ...
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