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Scham

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Scham

Die politische Kraft eines unterschätzten Gefühls

S. Fischer,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Wie öffentliche Bloßstellung zur Überwindung von Missständen beitragen kann.

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Wir stehen heute in vielerlei Hinsicht vor brisanten Entwicklungen. Knapper werdende Wasserressourcen, steigende CO2-Emissionen, Artensterben und die demografische Entwicklung in vielen Teilen der Welt stellen enorme Herausforderungen dar. Besonders im Umweltbereich können wenige Akteure Schäden anrichten, die die gesamte Öffentlichkeit tangieren. Die Frage stellt sich, wie die Verantwortlichen zu einer Verhaltensänderung gebracht werden können. An der viel beschworenen Macht des kritischen Konsumenten bestehen längst Zweifel. Gefragt ist jedoch der engagierte Bürger. Öffentliche Proteste, die mit einer Bloßstellung einhergehen, erweisen sich als höchst effektiv. Das war schon im Mittelalter so, als Delinquenten am Pranger dem Hohn ihrer Mitmenschen ausgesetzt wurden. Doch kann Beschämung so zur Anwendung kommen, dass unsere modernen zivilisatorischen Standards nicht verletzt werden? Ja, meint Jennifer Jacquet und zeigt in ihrem Buch anhand vieler Beispiele, wie Beschämungskampagnen so effektiv wie maßvoll umgesetzt werden können. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die darüber nachdenken, wie sie konkret zur Überwindung von gesellschaftlichen Missständen beitragen können, aber auch Vertretern der Wirtschaft, die wissen wollen, was ihnen bei einem Fehlverhalten blühen kann.

Zusammenfassung

Was auf dem Spiel steht

Wir leben in einem Zeitalter, für das Exponentialkurven in vielen Bereichen charakteristisch sind. In Anbetracht der immer knapper werdenden Wasserressourcen, der steigenden CO2-Emissionen, des Artensterbens und der demografischen Entwicklung in vielen Teilen der Welt stehen wir vor enormen Herausforderungen. Soziale Unrechtsstrukturen und Verwerfungen durch Finanz- und Wirtschaftskrisen betreffen das Leben unzähliger Menschen. Die Zerstörung der Ozonschicht, ein Nuklearkrieg, die unbeherrschbare Ausbreitung von Infektionskrankheiten – das alles sind reale Bedrohungsszenarien, bei denen es sogar um den Fortbestand der Menschheit geht. Bei alldem können heute wenige Akteure in entsprechenden Positionen Schäden anrichten, die alle anderen in Mitleidenschaft ziehen. Vor diesem Hintergrund ist ein intensives Nachdenken darüber, wie schwarze Schafe zu einer Verhaltensänderung gebracht werden können, von großer Bedeutung.

Protest gegen destruktives Verhalten zielt darauf ab, bei den Tätern Einsicht, Schuldgefühle oder Scham zu wecken. Da die Täter jedoch in der Regel durchdacht und reflektiert agieren, sind sie auf der Ebene der Vernunft...

Über die Autorin

Jennifer Jacquet ist Assistenzprofessorin für Umweltwissenschaften an der New York University. Bekannt wurde sie durch den Guilty Planet Blog auf der Website des Scientific American, den sie bis 2012 schrieb, und durch ihre Beiträge auf der Website Edge.


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