Navigation überspringen
Schulden ohne Sühne?
Buch

Schulden ohne Sühne?

Warum der Absturz der Staatsfinanzen uns alle trifft

C. H. Beck, 2010 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Hintergrund
  • Unterhaltsam

Rezension

Die Anspielung auf Dostojewski im Buchtitel passt. Wie im großen Roman des russischen Dichters kommen auch bei Finanzministern die Gewissensbisse erst, nachdem man sich untragbare Schuld bzw. Schulden aufgeladen hat. Die Autoren leuchten komplizierte Sachverhalte aus, ohne selbst kompliziert zu werden. In grundsolidem, aber nie langweiligem journalistischem Stil ziehen sie Bilanz und erklären die aktuelle Finanzkrise und ihre Folgen für Staaten, Banken und Regierungen. Ihre Antwort auf die Frage, warum Staaten so gerne Schulden machen und in gewissem Maß auch machen sollen, klingt überzeugend: Um die Last großer Investitionen auf mehrere Generationen zu verteilen. Abgerundet wird die informative und unterhaltsame „Staatsverschuldungskunde“ mit interessanten Details zu Ratingagenturen und Kreditschuldversicherungen sowie einem Blick in die Zukunft. Konkrete Lösungsvorschläge findet man in dem Buch zwar keine – aber Anstöße, wo danach zu suchen ist. getAbstract empfiehlt es allen, die sich für die Hintergründe von Staatsschulden und -pleiten interessieren.

Take-aways

  • Die weltweiten Staatsschulden betrugen 2010 rund 48 Billionen Dollar.
  • Auch im Euroraum können Staaten schnell an den Rand einer Pleite geraten.
  • In der Eurozone besteht die Gefahr eines asymmetrischen Schocks, bei dem ein Mitgliedsstaat die anderen in den Abgrund zieht.

Über die Autoren

Kai A. Konrad ist Direktor am Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht in München. Er ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums der Finanzen. Holger Zschäpitz ist leitender Wirtschaftsredakteur bei der Welt und der Welt am Sonntag. Er schreibt außerdem für das politische Magazin Cicero.


Kommentar abgeben oder Diskussion beginnen