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Schwarmdumm
Buch

Schwarmdumm

So blöd sind wir nur gemeinsam

Campus, 2015 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Eine der großen Entdeckungen des Internetzeitalters ist die Schwarmintelligenz. Dank ihr gibt es Projekte wie Wikipedia oder die Open-Source-Software Linux. Das Teamwork in den Communitys führt zu beeindruckenden Ergebnissen. Schauen wir hingegen in große Unternehmen, macht sich Ernüchterung breit. In zahllosen Meetings sitzen gut ausgebildete, intelligente Menschen zusammen und produzieren in vielen Fällen bestenfalls Mittelmäßiges. Für die Differenz zwischen dem, was angesichts der intellektuellen Ressourcen möglich wäre, und dem, was tatsächlich geleistet wird, benutzt Dueck den Begriff der Schwarmdummheit. Wer Dueck kennt, weiß, dass er keine Tabus akzeptiert. In typischer Querdenkermanier tritt der Ex-IBM-Manager zu einer gnadenlos kritischen Bestandsaufnahme an: Traditionelle Managementmethoden wie Balanced Scorecard oder Lean Management sind ausgereizt. Ist das Potenzial für Sparmaßnahmen erschöpft, können weitere Initiativen böse nach hinten losgehen. An innovative Dynamik à la Schwarmintelligenz ist dann überhaupt nicht mehr zu denken. In der einen oder anderen Passage schweift Dueck ein wenig ab und ist dann nicht mehr ganz so pointiert. getAbstract empfiehlt das Buch trotzdem allen, die wissen wollen, wo im Unternehmen die Schwarmdummheit zu Hause ist und wie man sie vertreiben kann.

Zusammenfassung

Das Gegenteil von Schwarmintelligenz

Arbeitet eine Gruppe von Menschen an der Lösung eines Problems und bleibt dabei unter ihren Möglichkeiten, ist das ein Fall von Schwarmdummheit. Sie ist in großen Organisationen erstaunlich weit verbreitet. Addieren Sie die Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder und messen Sie das Ergebnis der Zusammenarbeit an diesem Potenzial, und Sie erhalten einen Indikator für das Ausmaß der Schwarmdummheit. Sie ist das Gegenteil der im Internet verbreiteten Schwarmintelligenz. Diese entfaltet sich dort, wo Personen zusammenfinden, um ein Problem zu lösen, und dabei über sich hinauswachsen. Schwarmintelligenz liegt also vor, wenn die Gesamtleistung des virtuellen Teams über der Summe der Einzelpotenziale liegt. Warum ist es so schwer, diese Schwarmintelligenz in Unternehmen zu implantieren?

Im Internet finden je nach Herausforderung wechselnde Gruppen zusammen, die mit Hingabe und Begeisterung arbeiten. Wer keine Lust mehr hat, bleibt einfach weg. Wirksam ist also nie die Masse, sondern ein vergleichsweise kleines Team von Freiwilligen mit einem scharfen inhaltlichen Fokus. Ist die Aufgabe gelöst, formiert sich für die nächste Herausforderung...

Über den Autor

Gunter Dueck war zunächst Mathematikprofessor und später Cheftechnologe bei IBM. Er ist Autor zahlreicher Bücher.


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