Andreas Engelhardt
Schwarzbuch Baumwolle
Was wir wirklich auf der Haut tragen
Deuticke, 2012
Was ist drin?
Kleider machen Leute. Damit das so bleibt, muss das Wachstum nachhaltig werden.
Rezension
Ein Kleidungsstück geht noch rein in die Tüte – warum auch nicht? Nie waren Kleider so billig wie heute, zumindest für Menschen in den Industrieländern. Ein US-Amerikaner kauft durchschnittlich 64 Kleidungsstücke im Jahr, ein Deutscher kommt immerhin auf die Hälfte. Ein Kaufrausch mit Schattenseiten, die Andreas Engelhardt in seinem Buch nicht ausspart: schlimme Arbeitsbedingungen in asiatischen Fabriken, giftige Chemiebomben auf Baumwollfeldern, energieintensive Chemiefaserherstellung. Völlig zu Recht stellt er die Frage, ob wir uns überquellende Kleiderschränke in Zukunft noch leisten können – und liefert indirekt die Antwort: Konsumverzicht im Westen? Das wird China schon zu verhindern wissen, zu abhängig ist das Land vom Textilexport. Nachhaltig angebaute und fair gehandelte Baumwolle? Schön und gut, aber letztlich ist kaum jemand bereit, höhere Preise zu bezahlen. Mit seinem permanenten „Ja, aber“ erweist sich Engelhardt als Pragmatiker, er lässt den Leser aber etwas ratlos zurück. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich ein Bild der Textilindustrie machen möchten, bevor es zum nächsten Einkaufsbummel geht.
Zusammenfassung
Über den Autor
Andreas Engelhardt ist Geschäftsführer seiner eigenen Beratungsfirma und unterstützt weltweit Kunden in der Textilindustrie, vor allem in Asien. Zuvor war er für ein Unternehmen im Textilmaschinenbau tätig.
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