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Schwarzbuch Baumwolle

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Schwarzbuch Baumwolle

Was wir wirklich auf der Haut tragen

Deuticke,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Kleider machen Leute. Damit das so bleibt, muss das Wachstum nachhaltig werden.


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Hintergrund

Rezension

Ein Kleidungsstück geht noch rein in die Tüte – warum auch nicht? Nie waren Kleider so billig wie heute, zumindest für Menschen in den Industrieländern. Ein US-Amerikaner kauft durchschnittlich 64 Kleidungsstücke im Jahr, ein Deutscher kommt immerhin auf die Hälfte. Ein Kaufrausch mit Schattenseiten, die Andreas Engelhardt in seinem Buch nicht ausspart: schlimme Arbeitsbedingungen in asiatischen Fabriken, giftige Chemiebomben auf Baumwollfeldern, energieintensive Chemiefaserherstellung. Völlig zu Recht stellt er die Frage, ob wir uns überquellende Kleiderschränke in Zukunft noch leisten können – und liefert indirekt die Antwort: Konsumverzicht im Westen? Das wird China schon zu verhindern wissen, zu abhängig ist das Land vom Textilexport. Nachhaltig angebaute und fair gehandelte Baumwolle? Schön und gut, aber letztlich ist kaum jemand bereit, höhere Preise zu bezahlen. Mit seinem permanenten „Ja, aber“ erweist sich Engelhardt als Pragmatiker, er lässt den Leser aber etwas ratlos zurück. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich ein Bild der Textilindustrie machen möchten, bevor es zum nächsten Einkaufsbummel geht.

Zusammenfassung

Das Ende der 5-€-T-Shirts

In den vergangenen Jahren sind die Baumwollpreise explodiert: Von durchschnittlich ca. 1,50 $ pro Kilogramm auf kurzzeitig über 5 $ Anfang 2011. Zwar sind sie seitdem wieder auf den alten Wert zurückgesackt. Doch an derartige Preisschocks und an steigende Ausgaben für Textilien wird man sich gewöhnen müssen. Der Grund: 1964 lebten rund 3,3 Milliarden Menschen auf der Erde, mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Bedarf von 7 Kilogramm Textilien pro Jahr. Bis 2007 verdoppelte sich die Weltbevölkerung auf 6,6 Milliarden Menschen, und die Nachfrage des Einzelnen stieg im Schnitt auf 12 Kilogramm. Diese Entwicklung wirft unweigerlich Fragen auf: Woher kommen die Rohstoffe, die für die Herstellung von Bekleidung und textilen Industriewerkstoffen verwendet werden? Unter welchen Bedingungen werden sie produziert? Und was können wir als Verbraucher tun, damit nachhaltig hergestellte Textilien in Mode kommen?

Das Geschäft mit Fasern

Zu den Naturfasern gehören pflanzliche Fasern wie Baumwolle, Hanf, Flachs oder Ramie sowie tierische wie Wolle oder Seide. Die in einem chemischen Verfahren hergestellten Chemiefasern basieren auf...

Über den Autor

Andreas Engelhardt ist Geschäftsführer seiner eigenen Beratungsfirma und unterstützt weltweit Kunden in der Textilindustrie, vor allem in Asien. Zuvor war er für ein Unternehmen im Textilmaschinenbau tätig.


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