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Buch

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Schreiben fürs Reden – auch gegen den Strom

BusinessVillage, 2009 Mehr

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Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Umsetzbar

Rezension

Wer reden will, muss schreiben können: Das ist die Quintessenz von Jens Kegels seltsam betiteltem Rhetorikratgeber. Der Redenschreiber und Rhetorikcoach liefert selbst ein Beispiel dafür, dass ein guter Aufbau und Stilbrüche einen Text erst lesenswert bzw. hörenswert machen. Sein unterhaltsames Buch stellt gängige Erwartungen an Redner auf den Prüfstand, geizt nicht mit (teilweise etwas kruden) Sprachspielereien und verrät Tricks und Kniffe für Struktur, Wortwahl und Syntax einer Rede. Kegel untermauert seine Regeln mit kurzen Exkursen in die Psycholinguistik, erklärt, warum uns zu viele Zahlen in Vorträgen generell suspekt sind und warum wir schon beim ersten Satz einer Rede darüber entscheiden, ob wir zuhören werden oder doch lieber ein Nickerchen machen. An einigen Stellen dürfte das Buch etwas deutlicher zwischen handfesten Tipps und Hintergrundinfos unterscheiden, aber getAbstract ist sicher: Wer seine öffentlichen Auftritte perfektionieren will, wird den Ratgeber als Hilfe und Inspirationsquelle zu schätzen wissen.

Zusammenfassung

Reden ist nicht Schreiben

Die Topmanager der 500 größten deutschen Unternehmen müssen rund 60 Reden pro Jahr halten. Das sind 30 000 Chancen, die Zuhörer zu beeindrucken. Doch nicht nur CEOs, sondern Vertreter aller Hierarchieebenen reden gerne und viel – oder besser: halten Monologe. Wie sieht das bei Ihnen aus? Reagieren Sie auf eine „Speaking-Opportunity“, wie es neudeutsch heißt, sofort mit Inspiration? Oder doch eher mit Transpiration? Fest steht: Viele Reden sind sterbenslangweilig. Das muss nicht sein, denn das gesprochene Wort ist mächtig und vermag sogar Berge zu versetzen – wenn es effektvoll eingesetzt wird.

Wie schafft man das? Es gibt fantastische Stegreifredner, aber die meisten gesprochenen Reden waren zuerst geschriebene. Hier liegt der Knackpunkt: Das Schreiben fürs Reden gehorcht ganz anderen Regeln als die rein schriftliche Kommunikation mit Lesern. Texte wollen durch Argumente überzeugen, Reden müssen die Zuhörer zusätzlich emotional packen. Schreiben fürs Sprechen bedeutet: weniger formeller Druck, mehr Anschaulichkeit, mehr Freiheit und mehr tastendes Suchen nach der richtigen Erklärung eines Themas. Versprecher werden von den Zuhörern nicht übel...

Über den Autor

Dr. Jens Kegel ist Ghostwriter, Texter und Autor und arbeitet als Redecoach und Berater für Unternehmenskommunikation. Er ist Mitgründer des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS), der Akademie Text und der Firma Brandmetoo.


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