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Sherlock Holmes – Der Hund von Baskerville
Buch

Sherlock Holmes – Der Hund von Baskerville

London, 1901/02
Diese Ausgabe: Fischer Tb, 2011 Mehr

Literatur­klassiker

  • Kriminalroman
  • Viktorianische Ära

Worum es geht

Klischees oder Klassiker?

Gewiss, Arthur Conan Doyles Roman Der Hund von Baskerville ist voller Stereotype: tückische Sümpfe, ein toter Schlossherr, eine verlockende Erbschaft, ein finster intrigierender Ganove, vertauschte Identitäten, hinterlistige Heiratsversprechen und, last, but not least, der übermenschliche kriminalistische Scharfsinn des größten Detektivs aller Zeiten: Sherlock Holmes – Genreliteratur eben. Doch bevor man dem berühmtesten Holmes-Roman leichtfertig dieses Etikett anheftet, sollte man sich in Erinnerung rufen, dass sein Autor das Genre des Detektivromans nicht nur bedient, sondern vor allem mitbegründet hat. Der stets souveräne Erzlogiker Sherlock Holmes ist eine der großen klassischen Figuren der Literaturgeschichte, Vorbild unzähliger späterer Detektive: Ob Hercule Poirot, Philip Marlowe oder Inspektor Clouseau, keine dieser Schöpfungen wäre ohne Sherlock Holmes denkbar. Ob man die Holmes-Storys große Literatur nennen will, sei dahingestellt, doch eines sind sie dank ihrer spannenden Erzählweise, der detailreichen Schilderungen der viktorianischen Lebenswelt und der herrlich unerträglichen Süffisanz ihres Helden zweifellos: großartige Lektüre.

Take-aways

  • Der Roman Der Hund von Baskerville ist die bekannteste Sherlock-Holmes-Geschichte des britischen Schriftstellers Arthur Conan Doyle.
  • Inhalt: Im einsamen Dartmoor treibt ein riesiger Gespensterhund sein Unwesen. Hat er etwas mit dem Tod des begüterten Sir Charles Baskerville zu tun? Die Ermittlungen des Meisterdetektivs Sherlock Holmes decken einen teuflischen Mordkomplott auf.
  • Wie die meisten Abenteuer des Detektivs erschien Der Hund von Baskerville als Fortsetzungsgeschichte in der renommierten Monatsschrift The Strand Magazine.

Über den Autor

Arthur Conan Doyle wird am 22. Mai 1859 in Edinburgh geboren. Sein Vater Charles Doyle, ein schwerer Trinker mit manisch-depressiven Zügen, hat Schwierigkeiten, die stetig anwachsende Familie zu versorgen. Arthur ist deshalb schon früh für den Beruf des Mediziners vorgesehen. Schon während des Studiums schreibt er Kurzgeschichten. Erste Veröffentlichungen in lokalen Literaturmagazinen folgen. Stets knapp bei Kasse, heuert Arthur 1880 als Schiffsarzt auf einem Walfänger an, lässt sich aber zwei Jahre später im südenglischen Portsmouth nieder. Seine Arztpraxis wirft nicht viel ab, doch allmählich erarbeitet er sich einen bescheidenen Ruf als Verfasser kleinerer Erzählungen. Mit Eine Studie in Scharlachrot (A Study in Scarlet), der ersten Geschichte um den genialen, schrulligen Detektiv Sherlock Holmes, gelingt ihm 1887 der Durchbruch. 1891 beschließt Doyle, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sein Standbein bleiben die Holmes-Storys, doch auch auf anderen Gebieten ist sein literarischer Ausstoß beachtlich. Vom historischen Roman über Science-Fiction bis hin zu Theaterstücken bedient er fast alle Genres. Daneben betätigt er sich als Politiker des konservativen Lagers, setzt sich mit großem Engagement für Opfer von Justizirrtümern ein und tut auch seine Pflicht als Patriot und leidenschaftlicher Befürworter der britischen Kolonialpolitik: Als Arzt nimmt er am Burenkrieg teil. 1900 erscheint sein Buch Der große Burenkrieg (The Great Boer War), das ihm den Adelstitel einbringt. Es folgen ausgedehnte Vortragsreisen; sein Ruhm als Schöpfer von Sherlock Holmes eilt ihm dabei voraus. Dieser Ruhm leidet etwas, als Doyle sich dem Spiritualismus zuwendet. Er sieht sich als Pionier der Versöhnung von Religion und Wissenschaft. Sir Arthur Conan Doyle stirbt am 7. Juli 1930 an einem Herzinfarkt.


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